Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 740
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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740 Psychische Studien. XL. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1913.)

auftretenden Naturalismus endlich einmal zur Bescheidenheit und
zur Vernunft zu bringen, kaum ein besseres Mittel geben als den
Nachweis, wie die einer solchen rein naturhaften Weltanschauung
notwendig anhaftende Unzulänglichkeit bereits vor mehr als zwei
Jahrtausenden zu ihrer Aufhebung in der höheren Wahrheit des
Idealismus geführt hat. Aber auch wer darüber anders denkt, der
wird doch unbedingt zugeben, daß es für die Vertreter des modernen
Monismus ebenso wie für seine Gegner von größtem Interesse sein
muß, den Spuren der monistischen Denkweise m der Vergangenheit
nachzugehen. Und gerade die Versuche des Alteitums, die Vielheit
der uns umgebenden Erscheinungen in einen einheitlichen Weltbegriff
aufzuheben, haben außer dem ihnen eigenen Reiz der
Jugend — einen besonderen philosophischen Wert auch für unsere
Gegenwart schon deswegen, weil sie uns den Gedanken der Einheit
alles Seins in seinen typischen, auch heute noch grundlegenden
Erscheinungsformen, und diese jeweils wieder in ihrer verhältnismäßig
einfachsten und eindrucksvollsten Gestalt vorführen. — In diesem
Sinne darf die Lektüre des vorliegenden Werkes allen, die sich an
den heutigen Weltansehauungskämpfen beteiligen oder für sie interessieren
, angelegentlich empfohlen werden. Es ist klar, allgemein
verständlich und anregend geschrieben, zieht außer dem griechischrömischen
Monismus auch den indischen (S. 21 -118), den chinesischen
(S. 119—134) und den jüdischen mit in den Kreis seiner
Betrachtung und dürfte auch denen zusagen, die von der „Christusmythe
* des Verfassers nichts wissen wollen. Denn hier bewegt sich
der viel angefeindete Karlsruher Professor ja auf seinem ureigensten
Gebiete der philosophischen Spekulation. Und daß er auf diesem
unter den Denkern der Gegenwart mit an erster Steile steht, das
haben ja selbst seine erbittertsten theologischen Gegner bereitwillig
anerkannt. Wilhelm von Schnehen, Frejburg i.Br.

Vom Ich und vom Du. Gedanken über Liebe, Sinnlichkeit und Sittlichkeit
. Von Heinrich Lhotzky. Stuttgart 1913, Verlag
J. Engelhorn's Nachf. Gebunden 2 M.

Heinrich Lhotzky ist unter denen, die an der geistigen Vertiefung
und Gesundung ihrer Mitmenschen arbeiten, eine der sympathischsten
und bedeutendsten Erscheinungen, und es ist kein Zufall
, daß seine Schriften in so außerordentlich starker Weise
verbreitet sind. Sein ganzes literarisches Schaffen spiegelt in
höchstem Maße eine im Goethe'schen Sinne harmonische Persönlichkeit
wieder, und daraus erklärt sich auch die befriedigende,
befreiende Wiikung seiner Schriften: hinter dem Wort steht der
Mensch. Ein prachtvoller Mensch, aufrecht und knorrig gewacnsen,
«resund bis ins Mark, von ebensolcher Kraft des Geistes, wie Reinheit
der Gesinnung. Wenn Lhotzky spricht, so ist uns olt, als
würden Gedanken, die wir selbst — traumhaft und verschwommen
gedacht, uns laut, in einer wunderbar kraren lebenerfüllten
Form, „vorgedacht". Das vorliegende Buch behandelt in mustergültiger
lichtvoller Darstellung eines der wichtigsten Probleme
ni^an könnte es beinahe das menschliche Urproblem nennen —, das
Verhältnis von Liebe, Sinnlichkeit und Sittlichkeit. Bei der großen
Unklarheit, die hierüber in den meisten Köpfen herrscht, kann ein
Büchlein wie disses nur größten Segen Htitten, und wir möchten
manchem Fanatiker, wie auch manchem Gedankenlosen beiderlei
Gesch iechts, ja jedem ernsten Menschen wünschen, daß er sich von
Lhotzky ein Stück Wegs geleiten läßt. Er wird es nur mit innerster
Bereicherung tun. Dr. — r.


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