Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 13
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Feter: Dr. v. Schrenck-Notzing: Materialisations-Phänomene. 13

ganze Schwindel ist also aufgedeckt: daheim im stillen
Kämmerlein verschluckt das Medium sämtliche Gegenstände,
die es in der Sitzung verwenden will; hinter den Vorhängen
im Kabinett würgt es die Objekte wieder herauf,
entfaltet sie mit den Händen oder „mit dem Munde",
hängt sie mit den Händen oder „mit dem Munde" an
die Vorhänge; ebenso nimmt es die Dinge wieder weg,
knittert sie schnell zusammen und verschluckt sie wieder.
Daheim werden sie wieder ausgebrochen, — wenn es nicht
anders sein kann, „mit nachgefülltem Kartoffelbrei oder
Pflaumenmus auf natürlichem Wege zur Entleerung gebracht
" usw. „Das machen sie man," sagt der Berliner.

Man ist im großen Irrtum, wenn man glaubt, daß eine
Polemik hier anderen Ansichten Gehör verschaffen würde.
Ich weiß aus Erfahrung: diese Leute sind felsenfest von
der Richtigkeit ihrer sog. Erklärung überzeugt und glauben
sogar, der Wahrheit einen Dienst zu leisten. Nun, die
Wahrheit wird sich für solches Verkennen rächen: die
Weisheit jener Skeptiker wird längst im Schöße der Makulatur
vergessen modern zu Zeiten, da man noch mit Bewunderung
und Dank die Forschungen eines Dr. v. Schrenck
zum Gegenstand des Studiums machen wird.*)

*) Dr. v. Schrenck hat jüngst (in den „Münch. N. N." Nr. 616)
schlagend nachgewiesen, wie haltlos die Ruminations-Hypo-
t h e s e ist. U. a. hatte man in einer Sitzung (vom 26. Nov. 1913
in Paris) dem Medium Eva C. noch im hypnotischen Zustande ein
Brechmittel gegeben. Die chemische und mikroskopische Analyse
des Erbrochenen hat keine Spuren von Papier, Textilprodukten
oder sonstigen Artefakten aufgewiesen, mit denen das Phänomen, das
sich auch in dieser Sitzung gezeigt hatte (Emanation einer weißen
Materie, 50 Zentimeter lang und 20 Zentimeter breit, aus dem
Munde mit späterer Bildung eines Gesichtsprofils!), hätte künstlich
erzeugt werden können. Ja Eva C. hat sogar ihre Bereitwilligkeit
ausgesprochen, auch eine Magenausspülung an sich vornehmen
zu lassen. Ein tapferes Menschenkind! Wird jetzt die
Skeptik sich ad absurdum geführt erklären ? Ich glaube nicht — sie
wird nach anderen Hintertüren suchen und sie finden. Schon wird
in den Tageszeitungen das demnächstige Erscheinen einer Broschüre
verkündet, in welcher nachgewiesen werden soll, daß Dr. v. Schrenck
das Opfer grober Mystifikationen geworden ist. Nun, wir werden
eventuell auf die Schrift zu sprechen kommen. Peter. — [Diese
„Entlarvungsschrift" ist nun bereits in J. F. Lehmann's Verlag
(München 1914, 96 Seiten, M. 1.50) erschienen unter dem Titel:
„ Moderne Mediumforschung. Kritische Betrachtungen zu Dr.
von Schrenck - Notzing's „Materialisations - Phänomene". Von Dr.
med. Mathilde von Kemnitz, geb. Spieß. Mit einem Nachtrag
von Dr. med. Walter von Guiat - Wellenberg und zwei Tafeln.
Die Verfasserin, welche einer Sitzung in München beiwohnte,
während Dr. Gulat mehrere in Frankreich und München mitmachte,


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