Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 24
(PDF, 179 MB)
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24 1'aychisehe Studien. XLI. Jahrgang. 1. Heft. (Januar 1914.)

könnten, wird mit sichtlichem Behagen breit getreten. Die
Entlarvungen berühmter Medien werden dem Verfasser als
Popanz vorgehalten, der ihn von derartigen Untersuchungen'
/iinftigerweise hätte fernhalten sollen, obgleich er in seinem
Buche auf Grund einer fünfundzwanzigjährigen, auf diesem
Erscheinungsgebiete erworbenen Erfahrung ausdrücklich
bekennt, daß die grobe Unwissenheit der Gegner sich ihm
nirgends so verrate, als gerade in solchen Veranstaltungen.

Das Verhältnis, in dem sich der metapsyehisehe Forscher
.solchen Entlarvern gegenüber befindet, ist in der Tat ein
höchst merkwürdiges und ein der gerühmten Voraus-
setzungslosigkeit der Wissenschaft hohnsprechendes. Der
Erstere, der sich literarisch, theoretisch und experimentell
in das neue Erscheinungsgebiet bereits eingelebt und damit
vertraut gemacht hat, sieht sich mit einem Schlage vor
den Ricbterstuhl von Leuten gestellt, die zwar über akademische
Würden und Grade, aber leider über kein einschlägiges
Wissen verfügen, sich aber trotzdem für kompetent
erachten, nach flüchtiger Berührung mit dem l rnter-
suchungsobjekte, dem jener Jahre gewidmet, über den Wert
oder Unwert desselben und der ihm von jenem gewidmeten
Arbeit endgiltig zu entscheiden.

Das Wissen sieht sich hier \or das Forum der Unwissenheit
gestellt; die Eingeweihtheit soll Laienhaftigkeit
ak ihren Richter anerkennen! Obschon Eingeweihtheit die
Laienhaftigkeit wiederholt belehrte, daß die metapsychischen
Phänomene vron bestimmten physischen und äußerst zarten
psychischen Bedingungen abhängig erscheinet und ihre
experimentelle Erforschung iufolg^dessen viel Geduld, Geschick
, Kenntnis und große Umsicht erfordere, verharrt die
letztere doch auf dem ihr charakteristischen Standpunkt,
den Eintritt der Phänomene auch ohne Erfüllung ihrer
natürlichen Bedingungen zu fordern und davon ihre Anerkennung
abhängig zu machen.

Von den physischen Bedingungen ist es vor allem die
Dunkelheit, an der man Anstoß nimmt, und von psychischen
will man überhaupt nichts wissen. —

Beim Durchlesen des kritisierten Buches* muß jeder den
Eindruck gewinnen, daß man es beim Verfasser mit einem
Gelehrten von hoher Intelligenz zu tun hat, welcher der
Aufgabe, die er sich gestellt, vollkommen gewachsen ist.
Umsomehr muß es überraschen und unsere Begriffe von der
Leistungsfähigkeit menschlicher Intelligenz höchlichst verwirren
, im weiteren Verlaufe der Untersuchung, gleich
leuchtenden Meteoren am dunklen Nachthimmel, sporadisch
Lumina der Wissenschaft auftauchen zu sehen, die blitz-


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