Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 31
(PDF, 179 MB)
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Kaindl: „Photographierte Geister."

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Mediziner, welche dem Studium des Somnambulismus
keine Zeit widmen können oder wollen, müssen es schon
ihren auf diesem Gebiete wohl orientierten Kollegen überlassen
, darüber zu entscheiden, wie man sich Medien, deren
hypnotischer oder somnambuler Zustand erwiesen ist, gegenüber
zu verhalten hat. Der Doktorhut ist eben kein Nürnberger
Trichter, durch welchen die Weisheit von selbst
einfließt. Ein Studium der einschlägigen Literatur ist durchaus
erforderlich. Sphon aus du PreFs Werken hätte man sich
über das Verhältnis zwischen Medium und seinem Ideoplasma
(Phantom, Materialisation, Eidolon) belehren können. Sagt
er doch in seiner „Magischen Psychologie*4:

„Der Zustand der Medien bei und nach spiritistischen
Sitzungen zeigt uns* — und ich setze hier hinzu: vor allem
sollte er es dem Ärzte zeigen —, „daß sie die Kraftquelle
sind für das Zustandekommen der Phänomene. Was dabei,
naturwissenschaftlich genommen, vorgeht, läßt sich direkt
nicht erkennen. Wir sehen nun aber, daß zwischen den
spiritistischen Phantomen und den Medien derselbe Rapport,
dieselbe solidarische Verbindung besteht, wie zwischen Ma-
gnetiseuren und Somnambulen. Wenn das Medium ißt,
kommt es dem Phantom zugute; wenn es trinkt, wird der
Mund den entsprechenden Geruch verraten; wenn das
Phantom vergewaltigt wird, fällt das Medium in Ohnmacht
oder Krämpfe; wenn das Phantom ernstlich verletzt wird,
wird das Medium aufschreien und es kann sogar die Bildung
des Stigmas kommen, wie bei den Experimenten von Rochas
(PExt^riorisation de la sensibilit£). Die Aufgeklärten, die
weder vom magnetischen Rapport, noch vom Spiritismus
etwas wissen, sprechen in solchen Fällen von Entlarv-?;
die Spiritisten selbst im Anfang der Bewegung und weil sie
in der Regel vom magnetischen Rapport nichts wußten,
glaubten an Entlarvung, und erst allmählich hat man durch
Experimente den wahren Sachverhalt festgestellt. Der magnetische
Rapport löst uns nicht bloß dieses Rätsel, sondern
wirft auch Licht auf den Zustand der Medien. Ich glaube
berechtigt zu sein, den Trance als einen Zustand der Od-
entziehung bezeichnen zu dürfen, die Materialisationen aber
als eine Gestaltung des exteriorisierten Od." —

Die von Dr. Schrenck beobachteten Phänomene sind
schon deshalb von besonderem Interesse, weil sie gewissermaßen
einen Ubergang bilden von der internen zur externen
Ideoplastik, insofern als sich die ideative Kraft nicht, wie
in jener, im Organismus selbst, noch, wie in dieser, in von
ihm emanierten Odmengen plastisch betätigt, sondern in
einer eigenartigen Substanz von zumeist gewebe- oder


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