Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 36
(PDF, 179 MB)
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3f> Psychische Studien. XLI. Jahrgang. 1. Heft. (Jammr 191 i.)

Art und Weise, wie man hier zu wissenschaftlichen Ergebnissen
kommt, kann doch keine andere sein als diejenige,
deren man sich sonst in der Wissenschaft bedient. l)a^ ist
natürlich bis zu einem gewissen Grade richtig, aber man
darf doch dabei nicht vergessen, daß wir es hier eben mit
Transzendentalfor8chung zu tun haben. Das heißt: während
wir bei den übrigen Wissenschaften stets sichere Erfahrungen
hinter uns haben, nach denen auch das neue, zu
erwartende Phänomen eintreten muß, sehen \ur uns hier fortwährend
einem großen vaeuum gegenüber, das für uns ein
großes X ist; an die Stelle des konträren Gegensatzes ist
hier sozusagen der kontradiktorische getreten. Zwar hat
man versucht, auch hier Klarheit zu schaffen, indem man
in Anlehnung an andere Wissenschaften vor allem den Entwicklungsgedanken
auf das „Jenseits* übertrug, und zwar
offenbar mit vollem Recht, aber viel Aufklärung haben wir
auch dadurch nicht erhalten, und wir müssen nach wie vor
bei diesen Fragen mit allen Möglichkeiten rechnen, die
vom vernunftgemäßen Standpunkte überhaupt in Betracht
kommen.

Es ist daher gar nicht zu verwundern, wenn ein großer
Teil der Wissenschaft aus Scheu vor diesem vaeuum sieh
bis jetzt hartnäckig von diesen Forschungen fern gehalten
hat, wenn man nicht von vornherein glaubte, es hier lediglich
mit subjektiven Täuschungen zu tun zu haben Wer
es aber dennoch wagte, diesen Schritt zu tun, hielt meistens
mit allei Energie an dem Prinzip fest, überall da eine
normaie, innerhalb unserer bisherigen Erfahrung liegende
Erklärung anzunehmen, wo eine solche möglich war, und
eine transzendentale nur da zuzulassen, wo eine andere
schlechthin unmöglich ist. Diesen Grundsatz stellt auch
der Genfer Psychiater Flournoy auf („Psych. Studien*,
38. Jahrg., 8. Heft, S. 482): man muß überall zur natürlichsten
Erklärung greifen und darf, solange deren Unrichtigkeit
nicht bewiesen ist, nicht eine supranormale
(besser transzendentale) Hypothese annehmen.

Indessen scheint auch Flournoy nicht ganz sicher bei
dieser Erklärung gewesen zu sein. Er will näjnlich (ib. S. 479),
daß zuerst gezeigt werden muß, daß z. B. der Inhalt der
Mitteilung aus dem Medium kommen kaun, aber daß dann
auch nachgewiesen werden muß, daß er nirgend
anderswoher kommen konnte. Letzteres wird natürlich
nur in den seltensten Fällen möglich sein usw. Es
will mir bei näherem Nachdenken scheinen, daß Flournoy
sich hier iu einen Wiederspruch verwickelt hat-, zum mindesten
in eine Ungenauigkeit. Denn wenn die Wissenschaft


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