Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 37
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Hänig: Zur Methode der Traiiszendentalforschung. 37

sich im obigen Fall bei der „ normalen * Erklärung beruhigt,
braucht sie nicht mehr zu fragen, ob z. B. der Inhalt einer
Botschaft nicht anderswoher kommen konnte; denn solange
sie diese Möglichkeit offen läßt, ist die betreffende Hypothese
fortwährend in Gefahr, umgestoßen zu werden, d. h.
sie muß von vornherein darauf verzichten, auf irgendwelchen
wissenschaftlichen Wert Anspruch zu machen. Wir haben
also hier eine Frage, die für die Transzendentalforschung
von grundlegender Bedeutung ist: wie hat man sich
zu verhalten, wenn ein Phänomen aus dieser
Wissenschaft sowohl einer normalen, als auch
einer transzendentalen Erklärung zugänglich
ist? Was hat hierbei den Ausschlag zu geben?
Wie ist die Entscheidung zu treffen, wenn jede
der beiden Erklärungen gleich viele Momente
für sich hat?

Exempla testantur. Es mögen daher zur Erläuterung
drei Beispiele angeführt weiden, die sämtlich dem Grenzgebiete
entnommen sind, mit dem wir es hier zu tun haben,
die aber, wie bald ersichtlich sein wird, den drei Möglichkeiten
entsprechen, welche hier in Betracht kommen. Das
erste Beispiel ist Kerner's „Seherin von Prevorst" entnommen
und daher vielen Lesern der „Psych. Studien* wohl bekannt
: es findet sich im 2. Teile unter den „Tatsachen aus
Weinsberg* als siebente Tatsache verzeichnet. Herr Pfarrer
H. zu K. erzählte mir öfters, berichtet Kerner S. 579 (Reklame
daß er hier und da nächtlich in seinem Hause ihm ganz
unerklärliche Töne höre, Töne, als klopfe jemand an den
Wänden, als atme jemand unter seiner Bettstelle, aL rolle
eine Kugel im Zimmer umher; oft höre man auch wie
Tritte eines Mannes durch die Zimmer gehen, wobei die
Türen sich von selbst öffnen. Schon oft sei er, als ein beherzter
Mann, diesen Tritten nachgegangen, aber nie auf
einen natürlichen Grund gekommen. Er wollte zugleich die
Beobachtung gemacht haben, daß alle jene Töne und jenes
Gehen sich immer vor dem Tode eines seiner Kinder, deren
er mehrere verloren, häufiger und stärker habe vernehmen
lassen.

Herr II. kam auf einen anderen Dienst, ohne seinem
Nachfolger, dem Herrn Pfarrer R, eine Mitteilung über
diese Sonderbarkeit im Hause zu machen. Kaum war aber
dieser im Hause, so wurden auch ihm diese Töne auffallend,
und es gelang ihm bisher nicht, trotz aller Mühe, eine
natürliche Ursache derselben zu ergründen. „Sie bestehen",
erzählte auch er, „hauptsächlich in Tönen wie Atemzüge
aus hohler Brust, oft wie unter meinem Bette, unter dem


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