Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 60
(PDF, 179 MB)
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60 Psychische Studien. XLI. Jahrgang. 1. Heft. (Januar 1914.)

Popularität in kurzem mit Nansens berühmtem „Jn Nacht und Eis*
wetteifern und dessen Lektüre für jede Familie ein Erlebnis bedeuten
wird. „Das* diesjährige Weihnachtsbuch dürfte damit gefunden
sein. Dr.—r.

Letzte Gedanken von Henri Poincarje*. Mit einem Geleitwort
von Wilhelm von Ostwald. Übersetzt von Dr. Karl
Lichtenecker, Prof. a. d Staatsgewerbeschule in Reichenberg
i. B. Leipzig, Akad. Verlagsgesellschaft 1913 (V j- 261 8.
8 . Mit Bildnis von Poincare).

Die Bezeichnung „Wissenschaft", die doch ursprünglich einer
Zusammenfassung des Wissens auf irgend einem Gebiete gilt, ist
nach moderner Auffassung so eingeschränkt, dab die halb geringschätzig
sogenannten „Geisteswissenschaften" ausgeschlossen sind
und nur die „exakten" Wissenschaften darunter begriffen werden,
die sich auf Beobachtung der Außenwelt gründen Ihre Aufgabe
wird /;war vielfach so gefaßt, daß sie die gemachten Erfahrungen
zu beschreiben und zu ordnen habe, aber die meisten Forscher empfinden
doch auch das Bedürfnis, sie zu erklären und in diesem Bebtreben
nicht einmal bei dem stehen zu bleiben, was Goethe als ein
„Urprrinornen" au&piicht, auf dessen weitere Erklärung zu verzichten
ist. Von der überlaut verkündeten Lösung der „Welträsel"
nicht befriedigt, haben modernste Denker die Grundlagen für diese
Lösung geprüft, mit einem Scharfsinn — der Laie dürfte manchmal
versucht sein, zu sagen, mit einer Haarspalterei —, der am
Ende mehr Bewunderung, als Verständnis finden wird. Was Riemann
und Hilbert über die Grundlagen der Geometrie, Cantor,
König, Eussell über die Grundlagen der Arithmetik, Lorentz. Bay-
leigh, Planck über die der Physik lehren, kann nur von dem Fachmann
verstanden und gewürdigt werden, und da Poincare* in seinen
als , letzte Gedanken*' veröffentlichten Aufsätzen die Bekanntschaft
mit jenen Ansichten voraussetzt, »o wird man trotz „der wunder-
bai klaren, lebendigen und doch dabei tiefgreifenden Darstelluug",
die W. Ostwald ihnen nachrühmt, im günstigen Falle wohl Anregung
, aber keine eigentliche Beruhigung gewährende Aufklärung
davon erwarten dürfen. Um bescheidener Weise nur in meinem
eigenen Xamen zu sprechen: mich hat beim Lesen dieser Betrachtungen
nie das Gefühl der Unsicherheit (subjektiv wie objektiv genommen
) verlassen. Was es mit den gepriesenen „ohernen* Weltgesetzen
auf sich hat, wird in der ersten Abhandlung erwogen ;
ihre Einfachheit ist nur scheinbar, es And nur Durchschnittsgesetze,
und ihre Anwendbarkeit auf einen beliebigen früheren oder späteren
Zustand der Welt wird in Frage gestellt Es wird weiter darauf
hingewiesen, daß Baum und Zeit, worauf sie sich beziehen, nur
relativ s;nd , daß von einer absoluten La^e und absoluten Größe
nirgends die Bede sein kann, daß keine Wirkung im Baume sich
augenblicklich fortpflanzt, indem die grüßte Fortpflanzungsgeschwindigkeit
die des Lichts ist. Daß der Baum mehr ale drei
Dimensionen habe, sei zwar denkbar, aber die Sinneserfahrungen
zwingen „gebieterisch die Lebewesen, an drei Dimensionen zu
glauben oder doch sich so zu verhalten, als ob sie daran glaubten,
wenn sie nicht im Kampfe ums Dasein benachteiligt sein wollen".
— Bekannter und anschaulicher sind die Ansichten über die Atome,
die ja nachgerade „fast mit Händen zu greifen sind". Freilich, einfache
Wesen sind sie nicht. Während Leibniz betonte, daß die
Monaden keine Fenster haben, haben die Atome sogar Tore —
beides natürlich nur bildlich genommen. Das moderne Atom ist
„eine Welt", und zwar — hier ist wieder eine Überraschung „eine


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