Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 69
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Clericus: Zum Phänomen der eingebrannten Hand. 69

Meli nacher, fuxmühl zu Maria Hülf lesen zulassen verlobt, worüber
sie aber gestorben, und solches nicht vollzogen, mußte dero-
halberin so lang leyden, bis gedachte hl. meß zu Maria Hülf gelesen
werde und beynebens 9 Kürchen von ihr besucht worden,
worunter zu Heyl. Dreyfaltigkeit sie auch und zwar bei dem
heyl. Barbaraalter ein hl. Meß le^en zulassen verlanget, die willen
solche Heiligin eine Vorbitterin war ihrer Erlösung halber,
wessentwegen dan gedachte Anna Peymlin solche vollzuziehen sich
bemühet, und da sie dem 20. märs naher fuxmühl gekommen und
allda übernacht, so ist mehr bewoldte arme seele widerumb ihr
umb 11 Uhr nachts erschienen, und anbegehrt, es möchten ihr
Begleidts Mäner als Zeugen herein tretten und da solche gekommen
, hat der Geist von ihr ein Tüchlein begehrt, worauf ihr
der Ehemann ihr das seinige gereichet, welches aber solcher nicht
angenohmeu, sondern verlangt; an ihr Anna ein tüchlein, umb ihr
solches zu reichen und als sie ihr es gereichet, so hat der mehr
bemaldte geist seine 5 fünger daringetrückt, das alle anwesende
solches haber hören können, das Zeichen aber noch zu dato zu
sehen ist. So habe auch die arme Seele darbey gesprochen, die
gedachte hl. Meß bey dem Altar müsse gelesen werden, worauf
sie wiederamb verschwunden und nicht mehr gesehen worden.
Des au dem tags aber, da solche hl Meß gelesen, so ist unter der
andern Elevation*) von mehr gedachter armer seelen ein stoß versetzet
worden, alwo sie**) den anwesenden in den arm gefallen.
So hat sie auch annoch verlanget, man mochte nach der Predigt,
mit einem Vatter unser und Englischen Gruß ihrer eingedenk
sein , womit sie ihren auftrag beschließet und remittiret worden.

Erste zeugen abhör und aussag.

Johann Georg Peymbl von Münchenreith, stüfts Waldsaßen
unterthan, seines alters 56 jähr, niemahl malefizisch tractieret
oder gerichtlich überzeigt, sagt nach abgelegtem aydschwur gewissenhaft
aus, daß nachdem ihn anna reymblin zu Fuxmühl
nachts umb 11 Uhr in die stuben hineingeruffen, so habe nebst
andern auch gehört, wie die arme seele das zeichen in das tüchlein
eingeschlagen, und wußte sich nicht zu entsinnen, das er bei
der arme Peymblin ein prandt- oder merkzeichen gespürt hatte,
da sie solches zeichen etwan verüben können. Hatte auch gesehen
den stoß, welchen die mehrgedachte arme Peymblin deß
andern tags unter der hl. Meß nach der Elevation von einer unsichtbaren
Hand überkommen, übrigens wußte er nicht, das der
gedachten Anna Peymblin jemahlen ein übler ruff wäre nach-
geredt worden, sondern vielmehr haben ihre nachbahrn alle Zeit
vieles und gutes auf sie gehalten. Beschließt hiermit seine
Aussag.

Ändert er Zeugen aussag.

Mathias Manna Fürstschmidt von Münchenreith seines alters
46 jähre niemals malefizisch tractirt oder gerichtlich überwiesen
worden, bekräftiget nach abgelegten aydschwur des ersten aussag.

Dritter Zeugen aussag.

Johann Georg Wüldt von Münchenreith gebürtig, seines
alters 44 jähr, niemals malefizisch tractirt oder gerichtlich über-

*) Das heißt bei der Mevation des Kelches.
-*) I) h. die Peymbl.


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