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Blum: Caruso's „Knochen*.
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Brandspuren etwa betrügerisch in das Tuch geprägt, so
würde sich das Bild einer Hand wohl ganz einfach darbieten
und man würde es vermieden haben, mehr Löcher
und Streifen einzubrennen, als zur Erzielung eines solchen
Bildes nötig. Unser Bericht führt auf einen lebendig
bewegten, in wirklicher Geschichte stattgefundenen
Vorgang im Gegensatze einer künstlichen Veranstaltung
hin; denn der Betrug ist in der Regel grob und plump,
geht in direkter Weise zu Werke und sucht einen schnell
und leicht faßlichen Eindruck auf die Vorstellung der zu
Täuschenden zu bewirken« (Schluß folgt.)
Caruso's „Knochen*4.
Von "Robert Blum (Stuttgart)*)
»Wer wenig denkt,
irrt viel.«
(Leonardo da Vinci.)
In einem Artikel des letzten Oktoberheftes der „Psych.
Stud.* („Von der zerstöienden Kraft des Tones*) wird die
Möglichkeit bezweifelt, daß solche Stoffaggregate wie „die
Brooklyner Brücke*, »die Mauern von Jericho*
oder gar „der lebendige Organismus Caruso's8
durch gewisse Ton wellen zum Zerfall gebracht werden
könnten. Damit hat es jedoch „cum grano salis* seine
Kichtigkeit, was sogar heutzutage vollständig wissenschaftlich
zu begründen ist.
Vor allem ist die heutige Auffassung und wissenschaftliche
Definition vom „Schall* als „Luftwellen*
oder „Luftschwingungen* vollständig unzulänglich, um
nicht zu sagen radikal irrtümlich bezw. falsch. Denn es
ist nicht die schwingende Luft selbst, welche die Empfindung
von Schall durch Vermittlung des Gehörapparates in
unserem Bewußtsein hervorbringt, sondern nur die Schwingungen
eines der Äther-Konstituenten in der Luft,
nämlich des „Schalläthers*. Diese pflanzen sich durch
die Nerven zum Gehirn fort, von wo aus sie auf den noch
feineren Organismus unserer Psyche übertragen werden.
Daß wir es mit keinen Luftwellen zu tun haben, dafür
wurde erst in neuester Zeit der Beweis dadurch erbracht,
daß sich Schall auch durch den luftleeren Raum
*) Mit gutiger Erlaubnis des Herrn Verfassers entlehnt dem
„Zentralblatt für Okkultismus", VII. Jahrg., Heft VI (Dez. 11*13).
— Ked.
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