Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 90
(PDF, 179 MB)
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90 Psychische Studien. XLL Jahrgang. 2. Heft. (Februar 1914.)

Glauben seiner Zeit befangen, Halluzinationen, indem er
nächtlich in seinem Hause unerklärliche Töne hörte etc.
Sein Nachfolger war mit derselben Plage behaftet, und die
weibliche Person verfiel, offenbar aus Angstgefühl, in dasselbe
Leiden, da sie an die Realität dieser Vorgänge glaubte.
Oder: (2.) in dem Hause befand sich irgendwo ein Gegenstand
, vielleicht ein Bild, oder es ging darin die Sage von
einer in dem Hause begangenen Untat, die solche Gefühle
bei den Insassen hervorrief (s. ähnliche Beispiele bei Kerner!),
daher auch der Nachfolger des Pastor** H in dieselben
Halluzinationen verfallen sei, ohne von der ganzen Geschichte
etwas gewußt zu haben. Anders natürlich die transzendentale
Erklärung: sie wird annehmen, daß die Ursache aller
jener Vorgänge außerhalb der betreffenden Personen, also
in diesem Falle bei transzendenten Intelligenzen lag (oder
auf der Fern Wirkung Lebender beruhte), die alle diese
Geräusche etc. herbeiführten, weshalb diese auch von dem
Nachfolger des Pfarrers vernommen wurden, ohne daß er
von seinem Vorgänger darüber unterrichtet worden wTäre.

Wie hat nun die Erklärung dieser Erscheinung zu
lauten? Vorausgesetzt muß natürlich werden, daß die ganr^e
Geschichte sich wirklich so zugetragen hat, daß sie wahrheitsgemäß
berichtet und von Kerner sofort nach der Mitteilung
in sorgfältiger Weise niedergeschrieben wurde, was
wir nach der Kenntnis, die wir von seiner Persönlichkeit
haben, wohl von vornherein bejahen dürfen. Gegen a)
spricht zunächst, daß der persönliche Urheber dieser Geräusche
, der sich vor den Hausbewohnern zu verbergen
wußte, doch bei einiger Mühe hätte teils ausfindig gemacht
werden können, besonders da er sich in dem betreffenden
Zimmer hätte selbst aufhalten müssen (die Türe öffnet sich
nach dem Berichte von selbst), und daß mehrfach die Stellen
angegeben sind, von wo das Geräusch auszugehen schien;
gerade hier wäre es leicht gewesen, den Urheber zu ermitteln
. Diese Erklärung hat also von vornherein äußerst
geringe Wahrscheinlichkeit. Ganz auszuscheiden ist
denn daß zwei nacheinander dasselbe Haus bewohnende
Pfarrer zufällig Halluzinationen gehabt "hätten und zufällig
auch mit demselben Inhalte (der allerdings durch
den Volksglauben nahe genug lag), wobei auch noch die
betreffende weibliche Person in den betreffenden Momenten
dieselbe Halluzination gehabt hätte, ist schlechthin unverständlich
. Besser noch ist die Erklärung ßt>)9 aber es wäre
nicht recht verständlich, warum man denn nicht von selbst
auf diese Ursache der Halluzinationen verfallen wäre und das
dem Berichte beigefügt hätte, zumal das doch keinen über-


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