Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 110
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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110 Psychische Studien. XU. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1914.)

bisher nicht üblich, unbewiesene Hypothesen als Geschichte
auszugeben und ihnen einen geschichtlich erkennbaren Tatbestand
zu opfern. Freilich sollen auch die christlichen
Quellen versagen. Hier rächt sich jedoch der vollständige
Mangel an literarhistorischer Kritik in den Veröffentlichungen
der Verfechter einer Ä Christusmythetf. Denn der
selber wieder geschichtlich beglaubigte Paulus weiß von
einem Jesus, der gelebt, gelehrt und gelitten hat. Er
kennt Worte und Taten dieses Jesus und ist persönlich
bekannt mit solchen, die zu Erdenzeit mit ihm täglich verkehrt
hatten. Die Uberlieferung von diesem Jesus wird
gepflegt und gehütet, von Paulus, wie von den „Ur-
aposteln*. Und neben Paulus steht als Zeuge das Markusevangelium
, das noch vor der Zerstörung Jerusalems geschrieben
ist und Taten und Reden des „geschichtlichen*
Jesus gesammelt hat. Eine dritte Quelle ist die Sammlung
der Worte Jesu, die gleichfalls die „Christusniythe* unmöglich
macht. Das alles wurde im Vortrage an einzelnen
Beispielen erläutert. Gesetzt aber den unmöglichen Fall,
daß die Ursprünge des Christentums nicht in den Wirkungen
des geschichtlichen Jesus gesucht werden dürften,
sondern in einem freilich besser als bisher zu begründenden
Christusmythos, so ist vor allem zu erklären, wie man ein
Jesusbild erdichten konnte, das dem Mythos widerstrebt,
und warum man sich selbst damit Steine in den Weg
legte. Und es ist ferner zu erklären, warum die Evangelien
keinen mythischen Rahmen besitzen, vielmehr alles um
den geschichtlichen Jesus gruppieren, wenn doch der
Mythos das Ursprüngliche war und die Geschichte erst
nachträglich angehängt wurde. Dieser Erklärungsversuch
ist bisher unterblieben. So ist die ganze „Christusmythe*
ein Versuch mit historisch untauglichen Mittein.

Kurze Notizen.

a) Die „Psychologische Gesellschafttt in Wien (TV.,
Mühlgasse 5) teilt uns, dat. Wien, am 1.'Jänner 1914, ihre
Vortragsordnung für Januar, Februar, März 1914 mit. Im
Saale des Ingenieur- und Architekten-Vereines, I., Eschenbachgasse
9, finden an jedem zweiten Dienstag, und zwar
am 13. und 27. Jänner, 10. und 24. Februar, 10. und 24.
März 1914 folgende Vorträge statt: a) Von 7 bis 8 Uhr
abends: Vorträge von August P. Eder über das
„Denkvermögen8 mit praktischen Anleitungen. (Was
ist das „Ich* ? Weiche innere Vorgänge vermitteln uns dte


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