Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 122
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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122 Psychische Studien. XLI. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1914.)

sammenschließen, einander bedingend und fördernd. Auf das dabei
erstrebte Vollkommenheitsideal hat die Erziehung hinzuweisen,
die eine systematische Anleitung zum Vollbringen des Guten und
zur Überwindung des Bösen geben und zu geistiger Mündigkeit und
Selbstbestimmung führen soll. Doch ist damit nicht die ausschließliche
Geltendmachung der Individualität gemeint; ihr sind
durch Selbstzucht Schranken zu setzen; durch Aszese soll dat*
Niedere in der Seele zurückgedrängt, dem Höheren freie Bahn geschaffen
werden Die christliche Aszese verlangt aber nicht, wie
die buddhistische, radikale Verneinung des Willens zum, Leben.
Die Kirche empfiehlt zwar sowohl negative . als positive Übungen
zur Stärkung der Sittlichkeit, sieht aber selbst im Ordenslebeu
nicht die sichere Bürgschaft des Seelenheils, sondern erklärt die
höchste sittliche Güte auch in der Weit für ervei 4hbar. Nur muß
das Leben in der Welt eine Arbeit für das Gemeinwohl, eine
Kulturarbeit sein. So weit es sich dabei um äußere Kultur
handelt, mag man wohl ein darauf gerichtetes Gebot im Evangelium
^ entrissen; dem ausgesprochenen Weltsinn seiner Zeit gegenüber
mußte der Heiland vorzugsweise auf ein höheres, innere«*
Leben*ziel hinweisen Höchstes Lebensziel aber ist Gott, und ein
Gottesdienst ist auch die Kulturarbeit im Lichte der Beligion:
nur ist der Wert der Religion nicht vom anthropozentrischen,
sondern vom theo/entrischen Standpunkte aus za bemessen In der
Erreicbung der Lebensziele liegt da*«. Vollkommenheitsideal. Da
dieses aber im Diesseits nicht zu erreichen ist, muß. wenn die
Wesen>^anlage de^ Menschen begreiflich sein soll, der Tod der
Übergang zu einem neuen Leben sein. Schwierig ist die Entscheidung
, wie das Fortleben zu denken sei, namentlich die Beantwortung
der Frage« ob dem Mengchen nur ein vorübergehendes
Verweilen im Jenseits beschieden und die Unsterblichkeit ais ein
ewiges Wandern der Seele durch immer neue Verkörperungen zu
denken sei. Auch hierüber werden außerchristliche Anschauungen
geprüft und danach — wie es .sich dei Verfasser für seine ganze
Darstellung vorgesetzt hat — die einzigartige Überlegenheit der
christlichen Religion beleuchtet, die doch zugleich „mit allem dem
verbunden ist, was sich im natürlichen Geistesleben der Menschheit
Wahres und Gutes findet.4' Wernekke

E. Schlegel, Naturphilosophische Studien. Erkenntniswege. — Alte
Energetiker in der Medizin (Weiteres über Parateisus). Zusammenhänge
wichtiger Grundprobleme. — Signaturen künde.
52 S. Kommissionsverlag: Wilhelm Klöres Buchhandlung (Carl
Tränkle), Tübingen 1913.

Der als homöopathischer Arzt sehr geschätzte Verf. versucht
hier, einigen schwierigen und der experimentellen Forschung bisher
nur mangelhaft zugänglichen Begrift'sbiidungen durch Nachdenken
an der Hand naturwissenschaftlicher Auflassung beizukommen.
Die komplizierteren Erscheinungen des Lebens erweisen sich dabei
als die bekannteren und leichter erklärbaren. Der Fortschritt muß
nach der Richtung zum Einfachen hin erfolgen, was ja immer nicht
etwa den Anfang, sondern mehr das Ziel wissenschaftlicher Kenntnis
und Formulierung bildet. Das Leben, eine sehr komplizierte
Erscheinung, läßt sich nach des Verfassers Ansicht am besten definieren
als „Parte«bildung in der Materie", wie er dies schon 1890 in
Ostwald's Annalen in einer naturphilosophischen Studie „Bewußtsein
" ausführlich als „energetische Arbeit" geschildert hat. Die
Wissenschaft erscheint ihm als eine gemilderte Form des allgemeinen
Nichtwissen ^ und ein stete« Bestreben, das Letztere metho-


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