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146 Psychische Studien. XLI. Jahrgang 8. Heft. (März 1914.)
Verfasser hat also keinerlei Veranlassung, irgend
welche Feststellungen seines Buches zurückzunehmen,
sondern hält dieselben in vollem Umfange aufrecht. Die
gegnerischen Argumente werden in einer besonderen Schrift
einer eingehenden Prüfung unterzogen werden.14 - -
Wir halten es bei der Wichtigkeit des Gegenstandes
für geboten, auch noch den im Januarheft, S. 13 (Fußnote)
erwähnten Artikel der „Münch. X. N" Nr. 01(5 vom 3. Dez 13
dem Urteil unserer Leserschaft in extenso zu unterbreiten.
Derselbe lautete:
„Materialisationsphänomene und Kumination. Von Dr.
Freiherrn von Schrenck-Notzing." Dr. Frhr. von Schrenck-
Notzing sendet uns aus Paris mit der Bitte um Veröffentlichung
eine längere Zuschrift zu dem Artikel des Herrn
Dr. v. Gulat-Wellenburg in Nr. 598, der sich mit einer Erklärungsmöglichkeit
der von Baron Schrei? ck publizierten
Materialisationsphänomene beschäftigt. Mit Dr. v. Schrenck
sind wir der Meinung, daß es nicht Aufgabe der Tagespresse
ist, das ,Für und Wider aller möglichen Einwände
und Hypothesen", die seine Versuche betreffen, zur Erörterung
zu bringen. Wohl aber mußten wir bei einem so
aufsehenerregenden Buch in streng sachlicher Form auf die
Verschiedenartigkeit der Auffassungen hinweisen. Und
diese Aufgabe wird ja nach der Entwickelung der Dinge
vielleicht wieder an uns herantreten. — Als dem Autor des
Buches geben wir Herrn Dr. v. Schrenck das Wort zur
Verteidigung.
„In Nr. 598 dieses Blattes hat Herr Dr. v. Gulat-
Wellenburg zur Erklärung der in meinem Buche, „Mate-
rialsationsphänomene"*) berichteten Vorgänge die bereits in
demselben (S. 355, 356) berücksichtigte Hypothese der
„Ruminatioi, des Heraufwürgens v e r L h 1« o k -
ter Gegenstände aus dem Magen zum Zwecke
betrügerischer Inszenieru n.g der fraglichen
Erscheinungen herangezogen.
Wenn auch schon auf Grund des ganzen Inhalts jenes
Buches eine solche Erklärung als unzureichend erscheinen
muß, so dürften doch diejenigen Leser dieser Zeitung,
welche die Schrift nicht kennen, mit ßecht eine Aufklärung
vom Verfasser über diesen Punkt erwarten.
*) Verlag bei Reinhardt, München, 1913.
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