Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 147
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0154
v. Schr.-Notzing: Zum Streit über die MaterialisatioDsphänomene. 147

Das Zustandekommen durch Rumination kann überhaupt
bei der ganzen großen Gruppe von Phänomenen
nicht angenommen werden, in welcher bizarre Formen,
Glied- und Gesichtsfragmente sichtbar vor den Augen der
anwesenden Beobachter ohne Beteiligung der Ke-
spirations- und EßWerkzeuge entstehen, bei immobilem
Körper des Mediums (ruhig stehenden Knieen, kontrollierbaren
oder von den Beobachtern festgehaltenen Händen,
sichtbarem Kopf, in einer roten Beleuchtung von etwa
100 Kerzen), und selbständige Eigenbewegungen (Orts-
yeränderung, Fortbewegung und Änderung der Form) ausführen
.

Ebensowenig kann das blitzartige (oft im Bruchteil
einer Sekunde) erfolgende Kommen und ebenso rasche
spurlose Verschwinden der Gebilde auf diesem Wege erklärt
werden. Die Entwickelung eines Vorderarmes mit
Hand vor den Füßen des Mediums aus einem weißen Fleck
(S. 139), das dreimal hintereinander wiederholte Einpressen
von mit Nägeln versehenen Fingern in den Handrücken
des Verfassers bei festgehaltenen Händen und sichtbarem
immobilem Körper des Mediums (S. 123), das Leuchten
der Materie im Dunklen (bewiesen durch die photographische
Platte, S. 399) sind Beispiele, die gegen diese Theorie
sprechen. Mehr als die Hälfte aller Beobachtungen scheidet
bei der Diskussion der etwa herauf gewürgten Gegenstände
von vornherein, als in keinem Zusammenhange mit dem
Munde stehend, aus.

Nun ist allerdings durch eine weitere große Klasse
anderer Versuche, sowie durch die Photographie festgestellt,
daß die Substanz vielfach aus dem Munde heraustritt und auf
demselben Wege wieder verschwindet, daß also die Organe
der Respiration und Ernährung an der Erzeugung der
transitorischen Materie beteiligt sind.

Die Heraufbeförderung aber der einzelnen verschluckten
Gegenstände würde sicherlich Spuren des Mageninhaltes
als Flecken auf der Bekleidung zurücklassen, die sich der
regelmäßig ausgeübten Kontrolle gar nicht hätten entziehen
können und durch mikroskopische Untersuchung
nachzuweisen wären.

Ferner ist nicht einzusehen, wie festere, plastisch geformte
Gegenstände von der Größe menschlicher Gesichter
verschluckt und aus dem Magen unbemerkt heraufbefördert
werden können. Die Zuhilfenahme der Kniee und Hände,
wie sie in dem Artikel des Dr. v. Gulat vorausgesetzt
wird, scheidet bei der seit November 1912 ausgeübten
Kontrolle (Hände während der ganzen Sitzungen in der

10*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0154