Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 160
(PDF, 179 MB)
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160 Psychische Studien. XLI. Jahrgang. 3. Heft. (März 1914.)

scheinlich um postmortale, d. h. von Verstorbenen ausgehende
magische Wirkungen, deren Zustandekommen in
ersterem Falle von suggestiv veranlaßter akuter Ekstase,
in letzterem von autosuggestiv veranlaßter chronischer und
periodisch auftretender Ekstase abhängig erscheint.

Die den ersten Fall einschließende Kategorie von
Spukphänomenen, welche infolge einer von einem Lebenden
auf einen Verstorbenen übertragenen Suggestion von
letzterem verursacht werden, scheint mir weniger umfangreich
zu sein, als jene den zweiten Fall umfassende Klasse
derselben, welche von einem mit einer Autosuggestion behafteten
Verstorbenen bewirkt werden.

Hat die Ekstase ihren Ursprung in einer durch einen
äußeren Vorgang veranlaßten hochgradigen Gemütsbewegung
, so kann eine mit emotioneller Erregung verbundene
Erinnerung daran leicht wieder den ekstatischen Zustand
und damit auch eine lokale teleplastische Darstellung des
betreffenden Vorganges zur Folge haben. In Fällen, wie
dem letzteren, wo sich der Ideoplastik ein umfangreiches
Feld der Tätigkeit eröffnet, indem es sich darum handelt,
eine wirkliche, räumlich ausgedehnte Iraumbüime nicht nur
mit mehreren Traumgestalten zu bevölkern, sondern sie
auch im Sinne des Traumes, der sich in rück- oder vorschauenden
Visionen mit oder ohne Symbolik ergehen
kann, zu transformieren, wird die Substanzialität ihrer Gebilde
eine verhältnismäig geringfügige sein, die aber gleichwohl
den Eindruck der Wirklichkeit und Materialität in
dem erwecken wird, der durch Betreten der Gegend, wohin
der Traum projiziert wird, unter den magischen Einfluß
des Traumprojektors gerät, wodurch, indem er vermöge
deselben selbst in Ekstase versetzt wird, seine perzeptiven
Fähigkeiten eine derartige Steigerung erfahren, daß sie zu
der Traumschöpfung in dasselbe Anpassungs Verhältnis
treten, wie unsere leiblichen Sinne zur materiellen Welt.
Es mag unbegreiflich erscheinen, wieso sich jemand in einer
Wirklichkeit zurecht zu finden vermag, die mit der Traumwelt
allenthalben ineinander fließt. Der Beweis, daß dies
möglich ist, wird durch das Gebaren des Nachtwandlers
erbracht, der, obschon er von Traumideen* beherrscht wird,
sich doch mit schier unfehlbarer Sicherheit in der materiellen
Welt orientiert und bewegt.—

Um für die vorliegenden Fälle ein besseres Verständnis
zu eröffnen, mögen zwei hierzu geeignete Beispiele von
Nachtwandeln, das, wie du Prel sagt, ein in Handlungen
übersetzter Traum ist, hier kurz angeführt werden. Das
erste stammt aus der Hamburger „Zeitschrift für die ge-


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