Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 162
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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162 Psychische Studien. XU. Jahrgang. 3. Heft. (März 1914.)

gewesen, welcher ihn nicht verlassen, sondern ihm zugerufen
habe: „„Guten Tag, Joseph! Leb wohl, Joseph !** Am
beschwerlichsten sei ihm die glühende Sonnenhitze gewesen,
welche so stark gebrannt habe, daß er sich in seinen
Mantel habe einhüllen müssen, da er die glänzenden
Strahlen nicht habe ertragen können" (S. 112, 113).

Das zweite Beispiel entnehme ich du Prel, der diesen
Fall in seinem Werk „Die Entdeckung der Seele* (I, S. 61)
aus Fischers „Der Somnambulismus* (I, 8. 99—103) folgendermaßen
zitiert: „Fischer erwähnt einer Nachtwandler,
der manchmal ganze Tagesgeschichten aus seinem Leben
pantomimisch wiederholte und gleichsam handelnd erzählte.
Aber gerade bei diesem Schlafwandler, einem jungen Manne
von 23 Jahren, von welchem die „„Breslauer Akten* erzählen
, sehen wir, daß der Automatismus das Problem nicht
erschöpft. Dieser junge Mann litt seit ein paar Jahren an
Anfällen, die ihn zu jeder Stunde ergreifen konnten.
Mitten in seiner Beschäftigung, im Gehen, Stehen oder
Sitzen überfiel ihn plötzlich ein tiefer Schlaf, worin sich
alle seine Sinne unempfindlich zeigten, überfiel ihn der
Zustand in der Arbeit, beim Spinnen, so spann er fort;
wenn beim Gehen, so setzte er den Weg fort, ohne sich an
einem Hindernis zu stoßen. Mehrmals ging er schlafend
von Naumburg nach Weimar und zurück. Uber Bauholz,
daß er einst auf der Gasse fand, stieg er hinveg; Pferden
und Wagen wich er aus. Einst überfiel ihn der Schlaf
beim Beiten. Er ritt aber weiter, fand den Weg durch
ein Gehölz, tränkte sein Pferd in der Ilm und ritt durch
dieselbe, wobei er die Beine in die Höhe zog, um nicht
naß zu werden. In Weimar ritt er über den Markt, der
von Menschen, Buden und Karren voll war, erreichte das
Haus, dem er zustrebte, band das Pferd an einen Ring,
ging durch den Laden, wobei allerlei im Wege stand, in
die Wohnstube, sprach dort einige Worte, kam nach einem
weiteren Gange wieder in das Haus und erwachte dort.
Manchmal aber in seinen Anfällen verfuhr er bloß automatisch
. Dann wiederholte er, wie schon erwähnt, ganze
Tagesgeschichten und zwar sowohl aus seinem wachen, wie
aus seinem nachtwandlerischen Zustande pantomimisch.
Jeder Gruß, jedes gewechselte Wort, jedes getrunkene
Glas, jedes gesungene Lied wurde wiederholt.*

Wenn man die in Handlungen umgesetzten Träume
des Nachtwandlers, welche ganze Tagesgeschichten und Ereignisse
des Lebens pantomimisch wiederholen, mit jenen
mysteriösen Phänomenen in Vergleich zieht, welche unter
dem Namen „Geistertheater* bekannt sind, so muß die


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