Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 175
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Blum: Die hermetische Konstitution des Menschen. 175

fähigen in die sechste Abteilung gehörigen Prinzip, das
höhere Be wußtsein oder den Geist der Dreiheit
repräsentierend. Das menschliehe Ego (fünftes Prinzip)
steht demnach unter der fortwährenden Herrschaft einerseits
des vierten Prinzips, d. h. einer blinden Kraft,
welche als tierischer Instinkt oder Tierseele für die Befriedigung
der tierischen Begierden und Triebe in egoistischer
Weise sorgt, ohne Rücksicht auf andere, teils um das
Individuum zu erhalten, teils um durch Fortpflanzung das
Aussterben der Spezies zu verhindern; andererseits wird es
beeinflußt von dem sechsten Prinzip, welches als Sitz
von Moral und altruistischem Emotionen durch die Bezähmung
der Triebe und Leidenschaften die Erhaltung und
das Weiterbestehen des höheren Selbst anstrebt. In dem
Maße, in welchem die tierischen Begierden ihre Macht
über den Menschen verlieren und das vierte Prinzip
sich Atom für Atom von der menschlichen Psyche ablöst,
wächst der Einfluß des sechsten Prinzips und ermöglicht
die Angliederung des siebenten, bis sich zuletzt,
nachdem die letzte Spur von Instinkt abgestreift ist, eine
Dreiheit bildet aus den „drei oberen" Prinzipien,
welche „unvergänglich* ist und in welcher das sechste
Prinzip als höheres Selbst an Stelle des früheren
dirigierenden Egos (fünftes Prinzip) tritt. Wird aber das
höhere Selbst nicht kultiviert, dann löst es sich ab,
wodurch Angliederung des siebenten Prinzips unmöglich
wird, und eine Z w e i h e i t, aus viertem und
fünftem Prinzip, ähnlich der Tierpsyche, bleibt zurück,
welche, wie diese, dem Untergang geweiht ist.

Aus dem Gesagten geht deutlich hervor, daß alle irdischen
Gebilde, vom Kristall bis zum tierischen und selbst
menschlichen Organismus von blinden Kräften regiert und
beherrscht sind, welche als Fähigkeiten, Anlagen und
Tendenzen aller Materie von der obersten Intelligenz eingepflanzt
sind und welche jedes Atom und jedes Molekül
nach ganz bestimmten Gesetzen automatisch bewegen, ohne
daß ein Eingreifen von Seiten jener Intelligenz an diesen
Bewegungen etwas ändern könnte, ähnlich wie bei der rollenden
Billardkugel illustriert wurde. Erst nachdem Selbstbewußtsein
im Menschen erwacht, kann die Psyche, d. Ii.
die individuelle Intelligenz des Menschen, als selbständige
Wesenheit einigermaßen wissentlich in den Mechanismus
der Naturvorgänge bestimmend eingreifen und gewisse
Wirkungen verhüten oder andere hervorbringen in dem
Maße, in dem er die betreffenden Gesetze kennen lernt und
die Bedingungen demgemäß einrichtet.


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