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186 Psychische Studien. XLI. Jahrgang. 3. Heft. (März 1914.)
wieder in den grenzenlosen Raum versunken sind, wenn
alles Materielle aufgehört hat, werden die Geistesgaben, von
denen wir einige jetzt besitzen, sicherlich verbleiben. Die
Vorstellungen, die wir jetzt uns undeutlich zu begreifen
bemühen, sind nur Teile eines größeren Ganzen. Einige
mögen fürchten und einige mögen hoffen, daß sie und die
Ihrigen nicht für immer da sein sollten. Doch der muß
die Natur umsonst studiert haben, der nicht sieht, daß
unsere spirituelle Tätigkeit unzertrennlich ist von dem gewaltigen
Prozeß, von dem wir ein Glied sind, und wer
kann dessen Beharren bezweifeln ? * — Da ist doch kein
Zweifel: ein wirklicher Glaube an eine tatsächlich vorhandene
geistige Welt ist im Beginnen, die Herzen und das
Bewußtsein der Menschen einzunehmen. Die Spiritualisten
sind also vielleicht doch nicht solche „.Narren", wie sie den
Materialisten erscheinen. (Nach „Harbinger of Light",
Melbourne, Dez. 1913, Willy Reichel.)
Prinzeß Karadja ein Malmedium. Der
Herausgeber von „Le Fraterniste* dankt in einer seiner
letzten Nummer der Fürstin Karadja für die Erhaltung
eines Entwurfs (Kopfskizze), den sie mediumistisch zeichnete
. Wir entnehmen daraus mit Interesse, daß die auf dem
Gebiete des Spiritualismus wohl bekannte Dame nun auch
als Malmedium figuriert. Sie scheint unter „Spirit - Kontrolle
* fähig zu sein, Bilder von Verstorbenen zu produzieren
, mit denen sie während ihrer Lebenszeit nicht
persönlich bekannt war. Der überraschendste Fall ist der,
daß die verstorbene Mutter von Dr. Falcomer in einer
Sitzung ihren Sohn instruierte, sich an die Prinzeß Karadja
zu wenden, um ihr Porträt durch deren Mediumschaft zu
erhalten. Noch mehr wunderbar ist aber, daß, als die
Prinzessin des Doktors Ersuchen erhielt, das gewünschte
Porträt bereits hergestellt war. In seinem Dankesbrief
versicherte der Doktor, daß das Aussehen seiner Mutter
treu wiederg°geben sei, und zum Beweis legte er eine
Photographie von einer seiner Töchter bei, die das lebende
Bild der Großmutter ist. (Nach „Harbinger of Light*,
Melbourne, Dez. 1913, Willy Reichel.) .
f) „Entlarvte Medien*. Ofdlia Corrales
in Costa Rica und Charles Bailey in Melbourne
. Prof. Willy Reichel schreibt uns: „Von Don
Felipe Alvarado, Finanzrainister von Costa Rica, erhielt ich
von San Jos<\, dat. 6. Jan. 1914, einen Brief, in dem er mir
unter anderem mitteilt, daß Ofelia Corrales trotz wiederholten
Ersuchens keine S^ancen mehr gebe, was alle, die
gewöhnlich an ihren Sitzungen teilnahmen, bedauern, da
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