Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 198
(PDF, 179 MB)
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198 Psychische Studien. XLI. Jahrgang. 4. Heft. (April 1914)

Um die Erinnerudgen zurückzurufen, ist eben nach
Delanne nötig, daß der „Perisprit* in dieselben dynamischen
Bedingungen zurückversetzt wird, welche er in dem
Momente besaß, in dem die Wahrnehmung usw. stattfand.
So kann also die Erinnerung an eine frühere Inkarnation
im allgemeinen nicht möglich sein, denn die vibratorische
Bewegung der perispritalen Hülle während des gegen-
wärtigen Lebens differiert zu sehr von jener eines früheren
Lebens, als daß die notwendigen Bedingungen zur Erneuerung
von Erinnerungen wieder zusammentreffen
können.

Aber keine Regel ohne Ausnahme. In derselben
Weise, wie gewisse Subjekte bei dem Erwachen die Erinnerung
bewahren, können Individuen die Erinnerung an
frühere Leben besitzen. Als Beispiele führt Delanne
Py thagoras an, der behauptete, sich an drei Existenzen
zu erinnern; ferner Julian, den Abtrünnigen, der überzeugt
war, in Gestalt Alexanders von Mazedonien gelebt zu
haben.

Empedokies erinnerte sich, Knabe und Mädchen
gewesen zu sein. Da man die näheren Umstände
nicht Kennt, welche zu diesen Behauptungen Anlaß gegeben
haben, ist es allerdings schwer, ihren Wert zu bemessen.
Gabriel Delanne führt aber Beispiele aus unseren Tagen
an, die ausführlich begründet sind, so z. B. den Dichter
Lamartine, der, in Judäa reisend, alle Ortschaften und
©rtlichkeiten wieder erkannte und mit Namen nannte, ohne
je dies Land besucht oder darüber gelesen zu haben.

Die Erklärung, daß hier f Paramnesie* vorliegen könne,
weist Delanne zurück. Letztere besteht bekanntlich darin,
daß man glaubt, ein Zustand, der in Wirklichkeit neu ist,
sei schon einmal früher bestanden, also nur eine Wiederholung
. „Die Ursache dieser geistigen Störung/ sagt
Lewes, „ist darauf zurückzuführen, daß der empfangene
Eindruck aus unserer Vergangenheit analoge, unbestimmte
und konfuse, nur flüchtig gesehene Bilder hervorruft, die
aber doch genügen, uns nicht an einen neuen Zustand,
sondern an eine Wiederholung glauben zu lassen.tt Nun,
diese Erklärung trifft, wie Delanne nachweist, im Falle
Lamartine's nicht zu. Die genauen Namen, welche der
Dichter den Ortlichkeiten, wie dem Geburtsort der Jungfrau
, dem Grabe der Makkabäer usw. gegeben hat, genügen
, um die Hypothese der Paramnesie auszuschließen.
Auch Hellsehen im somnambulen Zustand genügt als Erklärung
nicht, denn auch hier wäre die genaue Namensnennung
der ©rtlichkeiten nicht möglich, da Lamartine nie


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