Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 204
(PDF, 179 MB)
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204 Psychische {Studien. XL1. Jahrgang. 4. Heft. (April 1914

Ein Arbeiter, der in der Haupthalle mit einer Stichflamme
zu hantieren hatte, war unvorsichtig gewesen: von der
brennenden Spiritusmasse waren ein paar Tropfen zwischen
die Ritzen des Holzfußbodens geflossen und ehe der Mann
sich von seinem Schreck erholen konnte, hatte die kleine
Flamme um sich gegriffen, und dann war jede Hilfe nutzlos
. Das ganze, so schön geplante und so herrlich ausgeführte
, dem Wohl der Menbdiheiu gewidmete Unternehmen
lag in wenigen Stunden in Asche and Trümmern.
Bekannt ist, daß auf der Brandstätte selbst der Kronprinz
Friedrich Wilhelm es war, der das Arbeitskomitee der
Ausstellung tröstete und ihm Mut zusprach, in neuer Gestalt
das Werk aus der Asche erstehen zu lassen. Und
nun wurde tatsächlich sofort das Werk unternommen, an
Stelle der Holzbauten ein massives Ausstellungsgebäude
für Berlin zu errichten, aus dem sich dann allmählich das
jetzige Kunstausstellungsgebäude bildete, und im Jahre
1883 konnte in verjüngtei Gestalt die Hygiene-Ausstellung
ins Leben treten. —

Und der dritte Fall klingt vielleicht noch seltsamer,
denn wie ich schon einleitend sagte, ist er etwas komplizierterer
Natur. Ich war damals Redakteur der „National-
Zeitung* ir Berlin. Eines Abends saß ich, mit der Abfassung
eines Artikels beschäftigt, der größte Sorgfalt
erforderte, an meinem Schreibtisch, als der Kedaktionsdiener
in mein Zimmer trat und, wie dies ja im Laufe des Tages
zu ungezählten Malen geschah, mir Zeitungen. Korrespondenzen
, Ausschnitte und Briefschaften auf meinen Tisch
legte. Ganz mit meiner Arbeit beschäftigt, in der ich mich
nicht stören lassen wollte , warf ich nur rein mechanisch
einen Blick auf die neben mich gelegten Sachen und ließ
sie durch die Finger gleiten. Dabei bemerkte ich einen
Brief in blauem Geschäftskuvert mit dem Aufdruck der
Firma in Breslau, deren Inhaber ein Onkel von mir war.
Bei dem flüchtigen Blick darauf sah ich meinen Zunamen
auf dem Kuvert, kann aber jetzt nicht sagen, ob der Brief
an mich oder an meine Mutter adressiert war. Ich vollendete
den Artikel, an dem ich schrieb, schickte ihn in die
Setzerei und ging dann, nachdem ich dem Chefredakteur
einige ihn interessierende Notizen und Schriftsachen durch
den Diener in sein Zimmer hatte bringen lassen, an die
Durchsicht der zuletzt empfangenen Schriftsachen. Ich
suchte unter den anderen Briefen das blaue Kuvert, das
offenbar von meinem Onkel herrührte und konnte es zu
meinem Erstaunen absolut nicht finden. Ich durchstöberte
meinen ganzen Schreibtisch, ob ich es vielleicht verlegt


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