Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 235
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Ettlinger: Tierpsychologie und denkende Tiere. 235

(Sinneseindrücke) aufbewahren, sie sind der Erfahrung-
Loziation fähig', sie können ihre Perseption auch duÄh
Ausdruck wiedergeben, sie können lernen. Zweitens:
Tiere können nicht denken, das heißt sie sind nicht
imstande, eine höhere, selbständige Verarbeitung ihres
Gedächtnisinhaltes zu leisten, sie können nicht Schlüsse
ziehen, j ? Red.] Weder die Zoologie, noch die Psychologie
ist bis heute zu einem vollkommenen Abschluß dieser Fragen
gelangt [NB.! Red.]. Vielfach bleibt man auf Analogieschlüsse
angewiesen, z. ß. in der Beurteilung der Farbreize,
die nach Geheimrat v. Heß nur durch Vergleichung mit
Menschen ergründet werden können. Die Tierpsychologie
bleibt stets auf Analogien angewiesen, ist aber deshalb doch
wissenschaftlich; auch in der menschlichen Psychologie dominiert
ja der Analogieschluß. Die einfachsten Beobachtungen
sind im Hause bei Hund und Katze gemacht worden.
Es ist leicht, zu erkennen, daß beim Hunde der Geruchssinn
hoch entwickelt, bei der Katze der Gesichtssinn dem
Geruch überlegen ist. Man verfällt dabei auch in falsche
Annahmen. So hat Herr Herrn. Deehsler überraschende
Beobachtungen gemacht: man schreibt manches den höheren
Sinnen zu, was niederen Sinnen entspringt. Eine Katze
geht ihren Weg mit verbundenen Augen ebenso sicher, wie
mit offenen Augen. Dagegen wird sie unsicher, wenn man
ihr die Schnurrhaare abgeschnitten hat. Ergo: die Katze
verdankt diese lokale Sicherheit nicht dem Gesichts-, sondern
dem Tastsinn, wie die Fledermaus und die Eule. Hauptsächlich
hat man höhere Tiere zu Beobachtungen und
Studien heranziehen können, von niederen nur wenige, z. B.
die Ameise. Innerhalb der einzelnen Sinnesklassen ist die
Entwicklung verschieden. Aber sie ist nicht immer abhängig
vom sonstigen Grad des Tieres. Zum Beispiel die
Ameise zeigt ein erstaunlich hohes optisches Wahrnehmungsvermögen
, das sogar ultraviolette Strahlen aufzunehmen vermag
, die dem menschlichen Auge unsichtbar sind. Reizversuche
genügen nicht immer zur Bestimmung der Sinnestätigkeit
. Das Gehör zum Beispiel ist, wenn auch beim
Hunde leicht, so doch schwer beim Frosch festzustellen.
Ein Lichtbild zeigte, wie Gehörreize bei einem Frosch
durch Tastreize ermittelt wurden. Man stellte fest, daß
die Reaktion auf den Tastreiz stärker ist, solange ein Gehörreiz
dazu inszeniert wird. Folglich: der Frosch
hat Gehörsinn. Auch durch die Atemkontrolle kann (bei
Tauben) der Gehörsinn festgestellt werden. Ein Schellensignal
läßt den Atem lebhafter werden. Diese Methoden
haben schon ziemlich genaue Ergebnisse geliefert. Immer


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