Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 237
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Ettlinger: Tierpsychologie und denkende Tiere. 237

der Affen wird von Laien gerne überschätzt. Die Dresseure
machen kaum Gebrauch davon. Morgan hat die geringe
Bedeutung des Nachahmungsvermögen! durch. Isofierufg
junger Tiere von ihren Artgenossen nachgewiesen. Sie
standen diesen kaum nach, mit Ausnahme einiger Sing-
vögel. Eine Erweiterung dieser Isolierungsmethode ist die
der Versetzung. Singvögel lernen von Singvögeln anderer
Arten, Wölfe von Hunden, Hunde von Katzen, aber doch
erstaunlich wenig. Im allgemeinen haben die Forscher (z.
B. Clapar&de 1908 in Frankfurt, Wundt, Stumpf u. a.) die
Überzeugung gewonnen, daß die Tiere keine Intelligenz,
keine Überlegung besitzen. Sichersten Aufschluß über
die Gemütsregungen erhalten wir durch die Affekts-Ausdrucksbewegungen
. Es sind dies nicht mimische oder pantomimische
, sondern solche, wie sie durch Pulsmessung
und durch ihre verschiedenen Lautäußerungen, also durch
die „Sprache* der Tiere, festgestellt werden können. Betreffs
der Laute, welche die Tiere äußern, ist ermittelt
worden : 1. daß jede Art nur einen beschränkten Wortschatz
hat; 2. daß mit den Lautäußerungen bestimmte pantomimische
Bewegungen verbunden sind; 3. daß diese Lautäußerungen
eine bestimmte Wirkung auf die Artgenossen
ausüben. Garnier hat festgestellt, daß man den „sprachlichen
" Ausdrucksreichtum der Affen wesentlich überschätzt
hat. Die Hunde können nicht die Sprache, wohl aber den
Gesang einigermaßen nachahmen, über „ sprechendeu
Hunde hat Leibniz einen Bericht veröffentlicht (Echosprache
des „sprechenden" Hundes in Zeitz bei Meißen). Düren
Lichtbilder wurden mimische und pantomimische Gemütsäußerungen
bei Tieren vorgeführt, zum Beispiel Furcht
und Trübsinn, die sich beim Affen ähnlich äußern wie beim
Menschen; ein weiteres Bild zeigte fünf verschiedene Bewegungen
als Begleiterscheinungen der fünf Lautäußerungen
der Taube. (Lockruf, Kampfruf usw.) Die Körperhaltung
eines röhrenden Hirsches ist der des „sprechenden"
Hundes Don ähnlich. Auch der Eindruck des Brunftsehreies
auf das ßudel wurde durch ein Bild gezeigt. (Wir
deuten dies Bild auf Grund mehrfacher Erfahrung anders,
ßed.) über das „Sprechen" des Hundes Don ist die
Meinung geteilt. Der Eedner hat nach dem Grammophon
nur eine ganz entfernte .Ähnlichkeit mit Worten der menschlichen
Sprache hören können. Bei dem „Klopfsprechen"
des klugen Hans, jenes berühmten Pferdes des Herrn
v. Osten-Sacken, scheint es sich um eine unbeabsichtigte
Beeinflussung des Pferdes durch den Prüfenden zu handeln.
Die Menschen machen nämlich beim Prüfen im entscheidenden


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