http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0261
254 JPaychiiehe Studien. XLI. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 19U.)
mir jemals gestohlen worden — außerdem, daß ich die
absoluteste Uberzeugung von der Echtheit und Authentizität
der Klischees habe, welche in dem Buche der Mme.
Bisson (und in dem des Verfassers) veröffentlicht sind.11
In einem Briefe vom 22. Dezember 1913 erklärt Herr
Chevreuil u. a.: „Ich höre soeben von der Schmähschrift,
welche gegen Ihr hervorragend wissenschaftliches und vorzügliches
Werk gerichtet ist und bedaure das lebhaft. Die
mich betreffenden Behauptungen sind von
A bis Z erfunden und absolut falsch . . . und
ich protestiere mit aller Energie gegen die Insinuation,
daß die Photographie, welche in Ihrem und dem Werke
der Mme. Bisson von deren Gatten publiziert wurde, auf
betrügerische Weise zustande gekommen ist* usw.
Für die im Gebiete der okkultistischen Forschung Eingeweihten
war es auch eine Überraschung, in der Angriffsbroschüre
die Phänomene in der Villa Carmen wieder einmal
als glatten Betrug hingestellt zu sehen Man hat die
Darlegungen von hochgeachteten und erfahrenenFor-
schern, wie Sir Oliver Lodge und Prof. R i e h e t
selbst gar nicht erwähnt. Ich empfehle dem geehrten Leser
die Originalschrift Richens: „Les ph&aomfenes dits de Materialisation
de la Villa Carmen (Paris)Ä zu lesen, in welcher
all die Märchen, welche man über die Phänomene in der
Villa Carmen verbreitete und heute noch nacherzählt,
wissenschaftlich widerlegt sind, übrigens muß beigefügt
wrerden, daß Dr. v. Schrenck-Notzing es war, welcher
die vergleichende Studie mit einem Transfigurationsbilde
der Eva C. und dem „Bien Boaa-Phantom zuerst machte
und daß Dr. v. Gulat von ihm auf die Ubereinstimmungen
aufmerksam gemacht worden war! —
Ein weiteres Kapitel der Verteidigungsschrift beschäftigt
sich mit den Einwendungen der Frau Dr. Mathilde
v. Kemnitz.
Dr. v. Schrenck berichtet: „Frau Dr. med. M. v. Kemnitz
, eine junge, kürzlich approbierte Ärztin, besuchte den
Verfasser im Sommer 1913 mit der Bitte, ihr mit Rat und
Tat an die Hand zu gehen, da sie in das Gebiet der Psychologie
eingeführt zu werden wünsche. Bei dieser Gelegenheit
kamen auch die Materialisationsphänomene bei Eva C.
und Stanislawa P. zur Erörterung (an der Hand der vorgelegten
photographischen Aufnahmen). Schließlich entsprach
Verfasser ihrem lebhaften Wunsche, sie zu einer
Sitzung mit dem polnischen Medium Stanislawa P. einzuladen
und zwar am 13. Juli 1913. Das war die erste
und einzige Sitzung, der sie beiwohnte.* —
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0261