http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0273
266 Psychische Studien. XLI. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1914.)
werden, wo man es am wenigsten erwartet, und ich denke,
daß die folgende Illustration dieser Tatsache mindestens
interessant sein wird.
Im Jahre 1912 war ich in Irland und am 26. Oktober,
während ich in der Stadt Dublin weilte, hatte ich einen
schrecklichen Anfall von Niedergeschlagenheit. Er kam
ohne jede scheinbare Ursache, denn ich hielt mich in dem
Hause von sehr lieben Freunden auf, weiche in jeder Weise
versuchten, meinen Besuch angenehm und glücklich zu
gestalten. Von Irland fuhr ich hinüber nach Schottland,
und als ich in Glasgow war, besuchte ich eine Dame, die
als Handleserin bekannt war. Anstatt nun aus meiner
Hand zu lesen, gab sie mir eine psychometrische Beschreibung
auf Grund meiner Armbanduhr. Die Dame kannte
mich nicht, da ich ein Fremder in diesem Teile von Großbritannien
war, aber alles, was sie mir über mein Leben
sagte, war richtig. Dann sagte sie: „Ich weiß nicht, warum,
aber ich fühle, daß ich einige der geistigen Wesen, welche
ich bei Ihnen sehe, beschreiben muß." Ich bat sie das zu
Monat das Original des Aufsatzes zu diesem Zweck gelegentlich
seines letzten Hierseins zur Verfügung stellte. Mr. Peters war
diesmal während mehr als zwei Wochen mein Gast und gab verschiedene
sehr erfolgreiche Bitzungen hier und in Berlin. [Genauer
Bericht darüber wäre uns erwünscht gewesen. — Bed.J Ich lernte
ihn vor zwei Jahren unter eigenartigen Umständen kennen und war
einige Monate später, im Sommer 1913, auf 14 Tage bei ihm zu
Besuch in England. Falls Sie Interesse daran haben sollten, würde
ich gern einmal versuchen, Einiges über Mr. Peters und meine Erfahrungen
bezüglich seiner hellseherischen Fähigkeiten zu schreiben.
Ich beschäftige mich seit etwa sieben Jahren mit dem Okkultismus
und habe in den verschiedensten Gebieten desselben Braktische
Erfahrungen gebammelt. Mein spezielles Interesse habe ich dabei
den Materialisationen zugewandt, wie sie in spiritistischen Sitzungen
beobachtet werden. In einer ganzen Anzahl von Sitzungen hatte
ich Gelegenheit, leuchtende Materialisationserscheinungen studieren
zu können. Ich wollte später Gelegenheit nehmen, meine Erfahrungen
hierüber zu veröffentlichen, aber nicht um dadurch überzeugende
Beweise für die Möglichkeit und das Vorhandensein von noch nicht
allgemein anerkannten Tatsachen zu bringen. Es handelt sich für
mich vielmehr darum, solchen, die diese Tatsachen als solche bereits
anerkennen, die Art und Weise der Entstehung und des Auftretens
von leuchtenden Materialisationen mitzuteilen-, so wie ich Gelegenheit
hatte, dies zu beobachten. Wenn ich jedoch bedenke, wie
schwer es momentan Dr. Freiherrn von Sohrenck-Jtf otzing wird,» sich
durchzusetzen, so möchte ich es allerdings vorerst nicht wagen, mit
meinen.an sich wohl sehr reichhaltigen und wertvollen Erfahrungen
an die Öffentlichkeit zu treten. Indem ich nachstehende Ubersetzung
Ihrer gefälligen Beachtung empfehle, zeichne ich hochachtungsvoll
Fritz Grunewald, Ingenieur." Wir entsprechen der Bitte um Aufnahme
und siod für detaillierte Berichte über gut kontrollierte
Sitzungen von kompetenter Seite stets dankbar. —- Red.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0273