Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 270
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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270 Psychische Studien. XLI. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1914.)

sehenden Geiste einen kurzen, freundliehen Gruß bieten.
— Während der ganzen Sitzung, die über eine Stunde
dauerte, hielt das Medium meine rechte Hand mit ihrer
linken, von der eine gewisse wohltuende Kraft und Wärme
ausging. Ich hätte es daher sofort merken müssen, wenn
mir die Hand für irgend welche Manipulation auch nur für
einen Augenblick entzogen worden wäre, desgleichen der
dem Medium zur rechten Seite sitzende Herr. Auf Verlangen
von Mr. Harris wiederholte die ganze Versammlung
siebenmal die von ihr vorgesprochenen Worte: „Engel
des Lichtes, beschützet uns!* und einmal das Vater Unser,
worauf eine Dame das seit dem Titanic - Unglück wohl
bekannte Lied „Näher, mein Gott zu Dir!" anstimmte.

Das Medium selbst sprach nicht während der Sitzung;
sie überließ das Wort ihren zwei Kontrollen, einem munteren
und sehr schlagfertigen Mädchen, „Harmonie" genannt, und
einer männlichen Kontrolle mit einer sonoren Stimme, den
man den Vorsitzenden nennen möchte: denn so oft sieh ein
kleiner Irrtum einschlich, oder ein Wort nicht recht verstanden
wurde, ertönte dessen Stimme, um Aufklärung zu
geben, bezw. einen oder den andren Namen zu wiederholen.
In den meisten Fällen wurde die Stimme erkannt, oder die
Kontrollen erzählten Einzelheiten aus dem früheren Leben
der sprechenden Geister, um deren Identität zu bestätigen.
Auch den Kuß eines Kindes konnte man deutlich hören,
sowie die Worte: „O, Mama, lieb, ich bin so froh, daß ich
zu dir zurückkommen kann!a Die Dame, welche so angeredet
wurde, hatte vor einiger Zeit ein kleines Mädchen
verloren. —

Plötzlich wurde meine linke Hand berührt, und eine
kräftige Männerstimme sagte auf deutsch zu mir: „Ich
bin's, der August!* Auf meine Bemerkung, daß ich nicht
erwartet hätte, ihn zu hören, und wie es ihm in der andern
Welt ginge, erwiderte er: „Oh, jetzt ganz gut" und fügte
die Bitte bei, daß jemand in der Versammlung die „Wacht
am Rhein" singen möge. Die schon oben erwähnte Dame
stimmte dann, da sie die Worte des verlangten Liedes nicht
kannte, die Lorelei an. Zu unser aller Erstaunen sang eine
wohlgeschulte Tenorstimme, aus der Trompete kommend,
die Worte mit. Kaum war der letzte Laut verklungen, so
rief August: „Jetzt noch: „O Straßburg! * Leider konnte
niemand sein Verlangen befriedigen. Ich selbst habe entweder
dieses Lied nie gekannt, oder gänzlich vergessen.
Ich muß hier bemerken, daß dieser August ein sehr lebenslustiger
, jovialer Deutscher war und eine schöne Tenorstimme
besessen hatte. So oft wir uns früher im Kreise


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