Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 281
(PDF, 179 MB)
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Deinhard: Das Schreckgespenst „Gefahr für unser Geistesleben". 281

Licht zu verbreiten und namentlich die esoterische Geistesforschung
mittelst übersinnlicher Wahrnehmungskräfte, auf
der diese Weltanschauung beruht, zu rechtfertigen —, diese
Aufgabe ist nun neuerlich von verschiedener Seite in Angriff
genommen worden. Ich will hier nur zwei derartige
wirkliche Aufklärungs-Schriften nennen, die Schrift „Werdende
Wissenschaft*, eine kritische Einführung in esoterische
Forschung von Ferdinand Freih. v. Paungarten*)
und: „Rudolf Steiner's Weltanschauung und ihre Gegner*
von Eugene L6vy.**) Wem es um gründliche Aufschlüsse
über die hier aufgeworfenen Probleme seelischer Natur zu
tun ist, dem können die beiden genannten Schriften wärm-
stens empfohlen werden. Wir wollen uns in dem hier Folgenden
darauf beschränken, eine von ihnen und zwar die
letztgenannte, einer eingehenden Besprechung zu unterziehen.
Ihr Verfasser ist ein Ausländer, der sich durch seine Arbeiten
über die Probleme der Biologie einen gewissen Namen
verschafft hat und nun häufig nach Deutschland kommt, um
Steiner's Vorträge zu hören, — Franzose von Geburt, der
deutschen Sprache vollständig mächtig.

Um dem Leser eisen Begriff zu verschaffen, wie dieser
Franzose über Steiner urteilt, greife ich aus der Vorrede zu
dem Lövy'schen Buch ein paar Sätze heraus:

„Steiner verkündet eine Weltanschauung — heißt es dort —,
die den Verstand in die Untergründe des Lebens eindringen läßt,
ihn aber mit den Erscheinungen des Lebens nicht nur versöhnt,
sondern Lebensmut und Liebe zum Leben entzündet. Mit kühnem
klarem Forscher-Auge hebt Steiner den Schleier von unzähligen
nichtigen Geheimnissen des Daseins und teilt sie in Worten mit,
die jedem unbefangenenHörer zugänglich sind, sofern er dasDenken
nicht scheut und den Eätseln des Lebens gegenüber nicht den bequemeren
Weg eines weltverlorenen Schwärmers vorzieht. Im höchsten
, reinsten Sinn führt Steiner das menschliche Denken, Fühlen
und Wollen zur gründlichen Erkenntnis ihres spezifischen Wesens,
ihres gegenseitigen Verhältnisses, ihrer harmonischen Einheit, und
zeigt ihnen den Weg des Gleichgewichts und der Entfaltung. Und
wie über den Menschen selber, so klärt er uns auch über die große
Welt auf und macht uns zu positiven Weltbürgern im vollen Sinn
des Wortes . . . Dadurch, daß die deutsche Kultur diesen Mann
hervorgebracht hat, hat sie viel getan für ihren Kuhm in der Welt,
für ihren Ehrenplatz in der Geschichte, nicht minder aber auch
zur Beseitigung des in der Welt heutzutage mehr und mehr um
sich greifenden Vorurteils, daß das Ideal des modernen Deutschlands
ausschließlich das eines mächtigen Industrie- und Militärstaats
sei. Und auch ich hätte wobl statt „Vorurteil" Anschauung

*) Leipzig, Verlag von Max Altmann. [Vgl. unsere Besprechung
im Maihett v. J., S. 310/11. — Bed.J
**) Berlin, Verlag von Siegfried Oronbach.

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