Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 288
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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288 Psychische Studien. XLL Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1914.)

Das Buch über „ Geheim WissenschaftÄ ist als eine Fortsetzung
des vorhin genannten über „Theosophie* zu betrachten. Es
stellt ebenso wie dieses an die Denkkraft des Lesers hohe
Ansprüche. Man wird es wiederholt durcharbeiten müssen,
wenn man die Schwierigkeiten, die der Kraft der Vorstellung
hier entgegentreten, völlig überwinden will. Die Einwürfe
, die gegen die hier gebotenen Aufschlüsse über die
Welt des Unsichtbaren erhoben zu werden pflegen, der Einwand
z. B., daß es sich doch nur um müssige Träumereien
und Phantasterei handeln könne, werden vom Verfasser im
ersten Kapitel vorweggenommen und in sehr geschickter
Weise widerlegt. An was für Leser wendet sich nun aber
dieses Buch?

Er möchte vor allem Leser, schreibt Steiner, „welche nicht
gewillt sind, auf blinden Glauben hin die vorgebrachten Dinge
anzunehmen, sondern welche sich bemühen, das Mitgeteilte an den
Erkenntnissen der eigenen Seele and an den Erfahrungen des
eigenen Lebens zu prüfen. Er möchte vor allem vorsichtige Leser,
welche nur das logisch zu Rechtfertigende gelten lassen. Der Verfasser
weiß, sein Buch wäre nichts wert, wenn er nur auf blinden
Glauben angewiesen wäre; es ist nur in dem Maße tauglich, a)s
es sich vor der unbefangenen Vernunft rechtfertigen kann."

Diese Worte sollte jeder, der diese „ Geheim WissenschaftÄ
zur Hand nimmt, beherzigen. Nicht an den blinden Glauben
appellieren also die in ihr enthaltenen, durch übersinnliche
Forschung gewonnenen Aufschlüsse über Vergangenheit und
Zukunft der Erde und ihrer Bewohner, über die dabei mitwirkenden
Hierachien von höheren Wesenheiten usw., sondern
sie appellieren an die unbefangene Vernunft, also an dasselbe
Vermögen des Menschengeistes, an das auch die Wissenschaft
appelliert. Der Unterschied ist nur der. daß die Geheimwissenschaft
zu ihrer Forschung geheimer, das heißt
verborgener Fähigkeiten der Wahrnehmung bedarf, die in
allen Menschen latent vorhanden sind, aber nur in sehr seltenen
Ausnahmsnaturen zur Entfaltung gelangen.

Und was endlich Steiner's Ethik anlangt, so ist sie —
wie L6vy am Schlüsse des fünften Abschnitts jenes Buchs
schreibt —

„nicht nur jene auf dem unzerstörbaren Zeugnis sinnenfälliger
Tatsachen fußende Erkenntnis des göttlichen Rufes im menschlichen
Herzen. Sie ist gleichzeitig auch eine Entwicklung zu
höheren, übersinnlichen Bewußtseins-Zuständen. Es muß uns bedeutsam
erscheinen, daß Steiner uns diese zweischneidige, tief in
der Menschen-Natur selbst begründete Ethik eroberte. Dieser Umstand
erweitert ihren Sinn und ihre Bedeutung ins Unendliche.
Denn gerade Steiners Werdegang zeugt uns dafür, daß diese Ethik
auch, wirklich gleichzeitig in die geistigen Welten hineinführt.
Wenn wir nicht unserer Vernunft selber untreu werden wollen,


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