Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 290
(PDF, 179 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0297
290 Psychische Studien. XLI. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1914.)

Um aber dem Leser noch einen Begriff davon zu verschaffen
, welchen Ton diese Gegner Steiner's gegen ihn
gewöhnlich anzuschlagen belieben, möchte ich zum Schluß
einen dieser Gegner hier zum Wort kommen lassen und
zwar einen Herrn, mit dem sich Lc^vy in seinem Buch nicht
befaßt hat.

In Harden's „Zukunft* erschien am 7.1. 1911 ein Aufsatz
von Dr. Herrn. Westermann*) über „Theosophie*4,
in dem unter anderem Folgendes zu lesen ist:

„In der Theosophie ist der höhere Seher der von dem Zauber
des Geheimnisses umstrahlte Herrscher. Er nur schaut das innerste
Wesen der Dinge; alle anderen müssen seine Mitteilungen als
Tatsachen der Wirklichkeit hinnehmen und gehorsam warten, bis
auch sie zu Sehern die Intuition erhalten. Jeder steht vereinzelt,
denn jeder hat nur in sich und an sich zu arbeiten, denn sein
Karma **) bestimmt nur ganz allein er selbst. Skrupelloser hat
keine Politik das Wort verwirklicht: divide et impera! Das ist
die Urtriebfeder aller höheren Lehren der Theosophen: sie wollen
herrschen, sie bereiten beizeiten für sich die Wege, um das Erbe
des Papsttums anzutreten. In nicht minder empörender Weise
hat die Theosophie eine andere Lehre gestohlen, um sie für ihre
Herrschsucht-Zwecke zu verdrehen . . .

aller Wissenschaft ist die folgende Lehre vorgetragen worden: Wie
wir in der Zeit von der Zeugung bis zur Geburt uns die Organe
entwickeln, die zum Schauen und zum Handeln nach der Geburt
uns zu dienen haben, ebenso entwickeln wir uns iu der Zeit von
der Geburt bis zum Tode die Organe, die wir zum Schauen und
zum Handeln in unserer Lebensform nach dem Tode gebrauchen
werden. Solches paßt den Theosophen nicht. Denn es ist dies
ja ein notwendiger Lebensprozeß, der in Gemeinschaft sich vollzieht
und den der Einzelne nur mehr oder weniger, wie für sich,
so für andere hemmen oder fördern kann. Hierbei findet der
höhere Seher für sich keinen PJatz. Kurz entschlossen bricht er
dieser in Wahrheit idealen und darum einzig realen Lehre die
Spitze ab. Er kann schon vor dem Tod in diese höhere Welt, in
das Jenseits, eindringen. Nur er! Das alles verschlingende Ohaos
der Theosophie ist fertig."

Es folgt dann am Schlüsse dieses Aufsatzes eine an
Steiner gerichtete Aufforderung, er möge beweisen, daß er
wirklich höhere Sinne besitzt.

Ja, ist denn Dr. ßud. Steiner eine mediumistische Versuchsperson
, die erst den Beweis zu erbringen hat, daß sie
„den Tisch rücken * oder sonstweJche Phänomene hervorbringen
kann ?

Der Leser, der die obigen Ausführungen über Steiner's
Werdegang in sich aufgenommen hat, wird es begreiflich

*) Dozent in Kiga.

**) Sanskrit - Wort für Schicksal, das mit dem Gedanken der
wiederholten Verkörperung der Menschenseele zusammenhängt, den
ja auch die alten indischen Religionen vertreten.

In herrlichen Sätzen

reif bar von der Logik, wie von


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