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Kurze Notizen
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Kurze Notizen.
a) „Erster internationaler Kongreß für
metap'sychische Forschung Berlin 1914.-
Das vorbereitende Komitee eines solchen, gez. vom Vor*-
sitzenden Dr. med. v. K a p f f und vom Schriftführer Dr.
med. Bergmann, sendet uns (dat. Berlin - Grunewald,
Königs-Allee 52, den 15. April 1914) mit Bezugnahme auf
unsere Veröffentlichung über den „1. Internat. Okkultistischen
Kongreß* ebendaselbst (Aprilheft, S. 231 ff.) eine
Gegenerklärung, zu deren vollständigem Abdruck uns leider
der Baum gebricht, ganz abgesehen davon, daß durch die
weitere Fortsetzung dieser höchst unerquicklichen Streitereien
über das Ziel und das unter solchen Umständen uns
immer fraglicher werdende Zustandekommen zweier gleichzeitig
tagender Kongresse in der Reichshauptstadt die ganze
okkultistische Bewegung in Deutschland gegenüber den gelehrten
Forschern des Auslands aufs schwerste und, wie
wir fürchten, unheilbarste bloßgestellt wird. Wir beschränken
uns daher auf die Wiedergabe des Hauptinhalts dieser
Kundgebung, die dem von Bankdirektor Gehrke*) unterzeichneten
Rundschreiben den Vorwurf macht, es habe „die
Grenzlinien der Wahrheit zu verwischen und zu verschieben
und Vorkommnisse propagandistischen Zwecken dienstbar
zu machen gewagt, die für Einsichtige alles andere als zu-
gunsten def nol verbliebenen Restes des okkultistischen
Komitees und dessen Bestrebungen zu sprechen vermögen*
Dieses letztere habe nach dem Austritt der ein „neues
Komitee auf wesentlich veränderter Grundlage inbezug auf
das Ziel und die dazu führenden Wege* bildenden Unterzeichner
inzwischen auf einer sehr anfechtbaren Basis eine
einstweilige Verfügung über die Rechtsfrage erwirkt, ob
diese die Auflösung des okkultistischen Komitees aussprechen
durften. Gegen diese Verfügung, die lediglich
untersage, die Behauptung der erfolgten Auflösung m Verbindung
mit der Komiteeneugründung auszusprechen, sei
vom Rechtsvertreter des letzteren Komitees sofort Widerspruch
erhoben worden. Die in dem Zirkular aufgestellte
Behauptung, Dr. Freiherr von Schrenck-Notzing habe vor-
bereitende Schritte im Sinne der Büdung eines Kongreß-
komitees für den „okkultistischen Kongreß* getan, könne
nur als „Phantasiegebilde* bezeichnet werden; der genannte
Forscher sei „nach zweifelsfreien Erklärungen* nicht im
*) So hieß also die unleserliche Unterschrift des Vorsitzenden!
Vergl. unsere Faßnote auf S. 234 v. H.
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