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Literaturbericht.
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Eingelaufene Bücher etc.
Eugene Levy, Mra. Annie Besaut und die Krisis in der Theosophischen
Gesellschaft, unter Vorausstellung eines Briefes des Herrn Edouard
Schürt. Ubersetzt von E. v. B. und E. v. G. Berlin 1913. Philo*
sopbiseh-Theosophischer Verlag, Berlin W., Motzstr. 17. In Kommission
bei Max Altmann, Leipzig. 178 S. [Diese Schrift — die
beste und friedfertigste von dieser Seite — betont, daß „aus dem
moralischen Schiffbruch der T. G." die Theosophie selbst wie aus
einem die Luft reinigenden Gewitter geläutert hervorgehen werde ]
Dr. Hübbe-Schleiden^ „Denkschrift". Unbefangen betrachtet \onTh.
von Beden, ib. Berlin 1913. 60 S. Preis: 0,50. [Da wir die
Steiner-Debatte als geschlossen betrachten, beschränken wir uns
auf die pflichtmäßige Anzeige dieser Eingänge aus dem „anthro-
posophischen" Lager.]
Briefkasten.
M. K. in W. Ihre durch die Eingebungen eines bewährten Mediums
erlangte Auskunft über die in den letzten Heften von neuem
erörterte Rei'nkarnationsfrage wollen wir Ihrem Wunsche gemäß
unseren Lesern nicht vorenthalten, zumal diese Erklärung zwischen
den Extremen eine vielleicht richtige und versöhnliche Mitte inne
zu haben sich bestrebt. Sie lautet (in der Hauptsache): „Die Rein-
karnation ist möglich, besonders bei Kindern, sie kommt auch vor,
ist aber im allgemeinen eine Ausnahme und nicht die Regel. Sie
erklärt die tatsächlich beobachteten Fälle von Rückerinnerung
Lebender an frühere Existenzen eben als solche seltene Fälle, iu
denen ein Wiedereintritt ins materielle Dasein die größere Möglichkeit
einer günstigen seelischen Weiterentwicklung bot, bei angenommener
geistiger Vorausschau des Kommenden. — Auch die,
wenn auch schwierigere Weiterentwicklung der Seele im Jenseits
wurde von demselben Medium bezeugt. Hiermit entfiele die unbedingte
Notwendigkeit der ReXnkarnation für die Gesamtheit und
beschränkte sich auf wenige Fälle, in denen die „Prügelsphäre" des
irdischen Daseins die Möglichkeit des geistigen Fortschritts erleichtert
. Hierbei ist immer das geistige Voraussehen der irdischen
Entwicklung in großen Zügen vorauszusetzen, denn ohne dies könnte
ja das kommende irdische Leben tatsächlich eher einen Rückschritt
bringen als einen Fortschritt. Das irdische Dasein als „Leidens-
schule" wirkt auch versöhnlicher unter dem Gesichtspunkte betrachtet
, daß derjenige das Glück (im Jenseits) nicht recht zu
schätzen weiß, der das Unglück (im Diesseits) nicht kennen gelernt
hat." M. K.
Herrn Prof. Sehm. in B. Sie schreiben uns (dat. 24.^ IV. 14):
„ImHeftNr. 13 der „Naturwissenschaf tlicnen Wochenschrift
" vom 29. März 1914 findet sich eine Besprechung des
Schrenck-Notzing'schen Werkes über Materialisationsphänomene von
• H. Hennig. Es werden dabei keine neuen Einwendungen voi-
gebraeh*, sondern nur die bereits bekannten wiederholt. Zum Vergleiche
aber wird hervorgehoben, daß seinerzeit Crookes bei
seinen Untersuchungen mit Home und Florence Cook sich zwar als
ein guter Physiker, aber als herzlich schlechter Psychologe erwiesen
habe, weshalb seine fleißige Arbeit ganz wertlos und heute als erledigt
zu betrachten sei. Diese Verurteilung wird immer wieder
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