Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 316
(PDF, 179 MB)
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316 Psychische Studien. XLI. Jahrgang. 6. Heft. (Juni 1914.)

aufmerksame Betrachtung und ein genauer Vergleich zeigen
große Verschiedenheiten, welche keine Retusche und keine
zeichnerische Abänderung hätte hervorrufen können. „Auch
ist der Ausdruck auf den Phänomenbildern ungewöhnlich
lebendig und viel kräftiger, als auf der Miroirvorlage, was
bei einer abgeänderten Reproduktion kaum zu erwarten
sein dürfte.*

Aber noch mehr! Die Stereoskopaufnahme des Phantombildes
, das aus dem Miroir-Porträt Poinear^s entstanden
sein soll, zeigt deutlich, daß das Kopfhaar auf dem
Phänomenbild aus wirklichem Haar besteht!

Als weiterer Beweis für die alsolute Haltlosigkeit
der gegnerischen Behauptungen dient die Tatsache, daß
nach übereinstimmendem Gutachten der Pariser und Münchner
Photographen — die der Verteidigungsschrift beigefügt
sind — die Miroir-Bilder bei allen photographischen Vergleichsversuchen
gleichmäßig schwach ohne Lebendigkeit
und Relief, also viel unklarer, als die Phantombilder kamen
(wovon ich mich selbst durch Versuch überzeugt habe).
Man darf ferner nicht vergessen, daß, wenn Miroir-Bilder
zur Vortäuschung der Phantombilder benützt worden wären,
man stellenweise den für die Abbildungen benützten
Raster — er ist im „Miroir* ziemlich derb und leicht
kenntlich — finden müßte. Diese Rasterbildung kann auch
durch Überzeichnung nicht völlig beseitigt werden. Eine
übermalung aber wäre schon mit dem bloßen Auge zu
entdecken. Alles in allem, es ist durch die eingehenden
Untersuchungen und Kontroll versuche zweifellos nachgewiesen
, daß weder Originale, noch überarbeitete
Miroir-Reproduktionen als Materialisationserscheinungen
exponiert sein können.
Die der Verteidigungsschrift beigegebenen interessanten Abbildungen
benehmen den letzten Zweifel.

Es ist also nichts mit der Hypothese Barklay's und
oberflächlich gesehene Ähnlichkeiten hätte man als Stütze
so schwerer Anklagen nicht benützen dürfen. Allein der
Wunsch war der Vater des Gedankens! Als Beweis hierfür
mag folgende Episode dienen: Dr. v. Schrenck zeigt in
seiner Verteidigungsschrift eingehend, daß es als ausgeschlossen
gelten kann, daß man durch künstlerische Umgestaltung
von Poinearo's Porträt bei Einhaltung der Krawattenform
das betreffende Phänomenbild (aus Abbild. 125
des Hauptwerkes) erzeugen könnte. Der Autor fährt dann
fort: „Dieser Schwierigkeit war sich auch wohl der Verfasser
des Angriffsartikels im „Matin* (vom 26. Dezember
1913) bewußt, als er dem Publikum gewisse Ähnlichkeiten


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