Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 319
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Die Verteidigungsschrift Dr. v. Schrenek's. 319

blinden Zufall erklären zu lassen. Er sagt u. a.: „Wenn
auch die Identität der Miroir-Vorlagen nicht festgestellt
ist, so weist doch eine bestimmte Anzahl von Beweismomenten
auf eine Beziehung des Mediums Eva C. zu dem
Journal hin."

Mit der Frage nach der Erklärung jener Ubereinstimmungen
betreten wir den schwierigsten Teil des
ganzen Problems und in der Tat ist eine Erklärung der
Phänomene heute überhaupt noch nicht möglich. Es kann
sich nur um Hypothesen handeln. Daß die Hypothese
der Gegner, nämlich Betrug und Täuschung, nicnt stichhaltig
ist, dies hat Dr. v. Schrenck in seiner Verteidigungsschrift
klar nachgewiesen, wie jeder vorurteilslose, unparteiisch
und ruhig denkende Leser dieser Schrift zugeben wird.
(Daß fanatische Gegner, daß übelwollende Skeptik und
starre Kathederwissenschaft es nicht zugeben, finde ich
begreiflich, denn es handelt sich eben um Dinge, von denen
„sieh unsere Schulweisheit nichts träumen läßt*.) Die
spiritistische Hypothese will Dr. v. Schrenck „ausgeschlossen
* wissen, was eben manche Gegner nicht
hindert, ihn auch des Verbrechens des Spiritismus zu beschuldigen
. So bleibt uns heute nur eine Hypothese: die
Ideoplastik als Erzeugerin der merkwürdigen Phantombilder
.

Mit anderen Worten: die Bilder sind Ergebnisse
eines mediumistischen Schöpfungsaktes.
„Diese sogenannten teleplasmatischen Schöpfungen,* sagt
Dr. v. Schrenck, „hängen nun so eng mit dem psychischen
Zustand des Mediums zusammen, daß Morselli sie verglichen
hat mit materialisierten Traumbildern
(onirischen Schöpfungen des Mediums). Nach dieser Auffassung
bestünde also auch die Möglichkeit, die Erzeugnisse
(von künstlerischem Charakter) als ephemere, exteri-
orisierte und in gewissen Fällen identifizierte
Niederschläge psychischer Eindrücke und Reminiszenzen
des Mediums anzusprechen. Daß
der Inhalt der Phänomene in vielen Fällen direkte Vorstellungen
des Mediums realisiert hat, darf als durch zahlreiche
Beobachtungen festgestellte Tatsache angesehen
werden. Ich erinnere an das mehrfache Auftauchen suggerierter
Handformen und sonstige Ausführung von Wünschen
Anwesender. Ganz besonders deutlich zeigt sich
dieser Prozeß in der psychophysischen Projektion
von Gedächtnisbildern verstorbener Personen
(Porträt des Schriftstellers Bisson, vom Verfasser photo-
graphiert am 1. Juni 1912). Weitere Beispiele sind das


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