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Peter: Die Verteidigungsschrift Dr. v. Schrenck's. 321
fungen zu einer einheitlichen Darstellung verschmelzen,
wodurch in irrtümlicher Deutung Anlaß zu Verdacht geboten
wird.«
*
Hiermit schließt die eigentliche Verteidigung. Dr.
v. Schrenck fügt seinem Buche noch „die Beobachtung
an Eva C. im November und Dezember
1 9 1 ö und im Januar 1914* an. Sie sind hochinteressant
, bestätigen aufs Neue die im Werke „Materialisationsphänomene
* berichteten Tatsachen und lassen die
Hypothese betrügerischer Manipulationen nicht zu. Ich
werde sie dem geehrten Leser in besonderem Artikel vorführen
, ebenso die Ansichten und Erfahrungen des Prof.
Morselli, welche auszugsweise der Verteidigungsschrift angefügt
sind.
Im Schlußkapitel beleuchtet Dr. v. Schrenck treffend,
wie ungerecht, wie voreilig, wie voreingenommen und wie
maßlos die Gegner in ihrem „Fehmgericht* verfahren sind.
Wird hiermit der Kampf zu Ende sein? Ich glaube es
nicht — und ich halte es auch an und für sich für kein
Unglück. Der Streit ist ja der Vater aller Dinge! Aber
jeder billig Denkende wird mir gewiß beipflichten, wenn
ich sage, daß die Arena nicht zum Tummelplatz von haltlosen
Behauptungen, unbewiesenen Verdächtigungen und
persönlichen Anwürfen gemacht werden darf. Die Forschung
gewinnt durch solches Geplänkel nichts. Auch
wird man es einem Forscher nicht verargen können, wenn
er auf derartige Angriffe überhaupt nicht mehr antwortet,
denn dazu ist die Zeit doch zu kostbar. Wer nicht rein
sachlich und unpersönlich sich am Kampfe beteiligen will,
bleibt wohl besser weg. — Unserem Autor, dem kühnen
Forscher, aber rufe ich zu:
. . . Per Ta§r nero e per la nebbia folta —
Pure a noi converrä vincer la punga*) . . .
(Durch schwarze Luft und Nebelqualm —-
Wir siegen doch in diesem Streit!)
*) Inferno, LX
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