Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 322
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0329
822 Psychische Studien. XLI. Jahrgang. 6. Heft. (Juni 1914)

Antrittsrede
von Prof. Dr. Heinrich Bergson als Präsident
der Londoner „Gesellschaft für psychische

Forschung"

(gehalten am 23. Mai 1913).
(Fortsetzung von Seite 265.)

Von den Schwierigkeiten und den sich daraus ergebenden
theoretischen Albernheiten wollen wir von vornherein
ganz absehen. Übrigens habe ich ja schon nachgewiesen
, daß, wenn man jene Hypothese wörtlich nehmen
wollte, sie überhaupt im Widerspruch mit sich selbst steht,
und ich hätte nur noch hinzuzufügen, daß sie prima facie
auch jeder Wahrscheinlichkeit Hohn spricht, daß die Natur
sich den Luxus gestatte, rein und einfach in der Bewußtseinssprache
das zu wiederholen, was die Hirnschale in Gestalt
von atomistischer und Molekular - Bewgung ausführt.
Ein Bewußtsein, das nur ein Duplikat sein würde, das sich
nicht aktiv zu betätigen vermöchte, wäre ohne Zweifel schon
seit langer Zeit aus dem Universum verschwunden, wenn
seine Existenz überhaupt jemals möglich gewesen wäre.
Sehen wir denn nicht, daß unsere Handlungen mit der Zunahme
der Gewohnheit anfangen, mechanisch zu werden?
Doch soll es mir fernliegen, hier noch weiter auf die rein
theoretischen Erörterungen "einzugehen. Meine Behauptung
zielt nur darauf, daß die Vorfälle, wenn man sie ohne voreingenommenen
Standpunkt prüft, die Hypothese des Parallelismus
weder bestätigen, noch gar an die Hand geben.

--^Hinsichtlich einer einzigen Funktion des Gedankens

hat in der Tat das Experiment uns zu dem Glauben verleitet
, dieselbe sei in einem bestimmten Teile des Gehirns
lokalisiert: ich meine hier das Gedächtnis und ganz besonders
das Wortgedächtnis. Allein weder für die Urteilskraft
, noch für die Entschlußfähigkeit, noch überhaupt für
irgend eine Fähigkeit des sogenannten Denkens steht uns
auch nur das geringste Recht zu für die Annahme, daß sie
an diese oder jene bestimmte Hirnvorgänge gebunden seien.
Im Gegenteil entsprechen die Krankheiten des Wortgedächtnisses
, Aphasien genannt, bestimmten Verletzungen gewisser
Hirnwindungen, derart, daß man das Gedächtnis als lokalisiert
im Gehirn betrachten kann, während die Gesichtsund
Gehörs - Erinnerungen, die Ursache der Sprache im
Innern der Schale ihren Sitz haben, wahren photographischen
Platten vergleichlich, welche früher aufgenommene Licht-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0329