Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 328
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0335
328 Psychische Studien. XL! Jahrgang. 6. Heft, (Juni 1914.)

was den Rest anbetrifft, ebenfalls nicht so rein getrennt
sind. Weit entfernt bin ich davon, die Persönlichkeit als
eine einfache Erscheinungsart aufzufassen oder als eine
ephemere Wirklichkeit, beziehungsweise als abhängig von
der Gehirntätigkeit. Allein es ist sehr möglich, daß sich
zwischen den verschiedenen Persönlichkeiten unaufhörlich
Auswechselungen zutragen, wie sie uns bei der Erscheinung
der Endosmose entgegentreten. Wenn eine solche Endosmose
wirklich vorhanden ist, so läßt sich behaupten, daß
die Natur alle Vorsichtsmaßregeln treffen wird, um die
Wirkung zu neutralisieren, und daß es gewissen Mechanismen
besonders obliegt, die so hervorgerufenen Vorstellungen
in das Unbewußte zurückgelangen zu lassen; denn sie
würden in dem gewöhnlichen Leben nur zu hinderlich sein.
Diese oder jene Vorstellung könnte indes hier noch durchgeschmuggelt
werden, zumal wenn die inhibierenden Mechanismen
schlecht funktionieren. Aber auch damit hätte sich
die psychische Forschung zu befassen. (Schluß folgt.)

Magicon.

Von Dr. J. Olericus.
(Fortsetzung statt Schluß von Seite 279.)

Ein merkwürdiges Beispiel eines phänomenalen Gedächtnisses
bringt Hansjacob in seiner Schrift: „Verlassene
Wege8,*) wo er von einem Pfarrer erzählt, den er selbst
kennen lernte:

, ... • Unter ihnen befand sich auch der Pfarrer des
kleinen Dorfes Untermarchtal, ein älterer Herr mit einem
Gesicht voll Liebe und Güte, Er ist ein merkwürdiger
Zahlenkünstler; er kann von jedem Kalenderdatum sagen,
auf welchen Wochentag es fiel, auch in vergangenen Jahrhunderten
, und zwar sofort oder nach kürzestem Besinnen.
Von ihm erfuhr ich auch zum erstenmal, daß mein Geburtstag
, der 19# August 1837, ein Samstag gewesen sei. Daß
ich kein Sonntagskind sei, wußte ich wohl Der Pfarrer
Strahl, so heißt der geniale Kalendermann, sagte mir auch,
daß seine Kunst weniger auf Berechnung, als auf innerer
Anschauung beruhe, d. h. er sehe den Kalender des
betreffenden Jahres gleichsam vor seinem geistigen Auge

*} Keiseerinnerungen, I. Band, S. 176. (Stuttgart, Bonz.)


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0335