Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 335
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Freudenberg: Nochmals die Elberfelder Pferde. 335

Nun, es ist nicht nur die katholische Kirche, welche heute
— wir sagen mit Absicht „heute* — zu den aus den
Elberfelder Beobachtungen möglichen Schlüssen scheel
sieht, und es brauchen nicht immer Jesuiten und Abb£s
zu sein, welche sich an die geschilderte Abbruchsarbeit
machen.

Auch ein gewesener Kavallerieleutnant oder strebsamer
„Privatdozent* kann es für „verdienstvoll* halten, angetan
mit der Maske der Wissenschaftlichkeit und Objektivität
solchen unbequemen Experimenten mit dem Brustton der
Überzeugung entgegen zu treten. Und dabei ist jedes
Mittel recht, denn wo der sachliche Angriff nicht ausreicht,
kann man ja persönlich werden. Mit der Person läßt sich
vielleicht die Sache zum Sturz bringen. „Semper aliquid
haeret.*

Um nun wieder auf das Buch selber zurückzukommen,
so muß die prinzipiell absprechende Art anöden, mit der
Herr von Mäday die positiven Ergebnisse KralFs zerpflückt
, ins Lächerliche zu ziehen sucht oder negiert. Man
merkt die Absicht, wird aber nicht verstimmt. Der Versuch
, mit untauglichen Mitteln die große Geistestat KralFs
zu vernichten, wirkt vielmehr komisch. Und das um-
somehr, als aus jeder Zeile des von Mäday'schen Buches
der persönliche Ärger des Verfassers über sein Mißgeschick
mit dem eigenen Werk über das Pferd herausleuchtet.
Läßt sich doch schon die von Mäday'sehe Vorrede als ein
Geständnis dafür auffassen. Ferner zeugt sein Buch von einer
solchen persönlichen Gehäßigkeit gegen Krall, daß dadurch
der Boden eines wissenschaftlichen Streites vollkommen
verlassen wird. Daß es von Mäday in der seinen Zwecken
entsprechenden Deutung unbestreitbarer Tatsachen zu einer
kleinen Meisterschaft gebracht hat, zeigt seine Ausdeutung
des Briefwechsels, betreffend den nicht zustande gekommenen
Besuch in Elberfeld.

Hätte Herr von Mäday den zehnten Teil der Zeit,
welche er mit der Herstellung seines Pamphlets verbracht
hat, auf eine sachgemäße Wiederholung der KralFschen
Fundamentalversuche verwendet, so hätte er ohne Frage
positive Ergebnisse erzielt, deren Diskussion ihm freistand,
wie es Ferrari, Riciarello, Moeckel, Gruber
z. B. getan haben. Aber daran scheint ihm nicht gelegen
zu haben, neue Beweise für die Denktätigkeit der Tiere zu
erbringen, sondern, festgenagelt auf den alten Dogmen, war
es ihm lediglich darum zu tun, die Beweise KralFs zu anni-
hilieren. Daß er den durch Krall so glänzend abgetanen
Pfungst wieder zu neuem Leben erwecken will und


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