Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 341
(PDF, 179 MB)
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Freudenberg: Nochmals die Elberfelder Pferde.

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menschlichen Schülern gegenüber anwendet. Ein Ähnliches
gilt von dem gegen Krall erhobenen Einwand, daß es verkehrt
gewesen sei, die Pferde manches aus sich, durch gelegentliches
Aufschnappen lernen zn lassen, statt ihnen darüber
systematische Unterweisung 7u erteilen. Auch unsere
Kinder lernen Manches rein gelegentlich und zwar gerade
in dem in Rede stehenden Punkt, Worte zu verstehen und
wieder selber zu äußern. Lernt denn die ohne jeden Unterricht
aufwachsende Jugend, unsere Analphabeten, nicht doch
durch den einfachen Verkehr mit der Umwelt die Sprache
verstehen und sprechen? Auch das Beispiel Claparede's,
bei welchem das Pferd dem einfachen Befehl, auf ihn zuzukommen
, nicht nachkam, spricht durchaus gegen v. Mäday's
Annahme; denn was wäre einfacher auszuführen gewesen,
als dieser Befehl, wenn es sich um Zeichengebung gehandelt
' hätte (S. 220)?

Und nun bedenke man, worauf (S. 246) die Pferde
nicht alles dressiert sein sollen, auf Hufheben, Zügelanziehen,
Augenzwinkern, Kopfrücken, Hauchlaute etc. — es setzt
dies geradezu eine Intelligenz voraus, die jedes denkbar
mögliche Maß überschreitet. —

Soviel über Sachliches. Was aber sollen wir zu der
Art und Weise sagen, in der von Mäday Herrn Krall
persönlich angreift und herabzusetzen sucht? Nach
von Mäday's Auffassung ist Krall ein JSfeuropath, ein Fanatiker
, ein bis zur Verblendung Ehrgeiziger, monoYdeistisch
beherrscht von seinem „Kaisertrauma, ein Halbgelehrter
ohne jedes methodische und kritische Verständnis. Deshalb
beruhen alle seine Resultate auf unbewußten, zum Teil sogar
auf bewußten Tricks. Diesen Trick kenne ich noch
nicht, heißt es an einer Stelle dem Sinne nach, aber er
wird auch an den Tag kommen. Nicht um die Ermittelung
der Wahrheit, nur um die Befriedigung seiner persönlichen
Eitelkeit ist es Krall zu tun, sagt von Mäday. Das wagt
der Mann zu äußern, der sich in seiner ersten Schrift gegen
Krall deutlich als Nichtidealist charakterisiert hat, indem
er gestand, daß, wenn ihm die Pferde die Antworten gegeben
hätten, wie sie Krall bekommen habe, er an dessen
Stelle ein Millionengeschäft damit herausgeschlagen
hätte. Wer möchte es uns daher verdenken, wenn wir
Herrn von Mäday als absolut ungeeignet erachten, einen
Mann wie Karl Krall zu beurteilen? —

Und nun zum Schluß noch eine „Glanznummer". Auf
S. 118 schreibt Herr von Mäday:

„Als Glanznummer sei eine von Hartkopf belausehte Szene
mitgeteilt. Krall läßt sieh von Mohamect Aufgaben diktieren:


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