Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 388
(PDF, 179 MB)
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388 Psychische StudieD. XLI. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1914 >.

plötzlich das Licht ausgeblasen, obwohl keine Zugluft
herrschte. Aber sie empfand dort manchmal wie ein kühles
Wehen, das sie erschauern ließ. Alle drei Zeugen versichern
, die Unruhe sei immer in der Zeit von Allerseelen
am ärgsten gewesen.

Der jetzige Besitzer, der seit 25 Jahren den Hof hat
und den ich selbst dort besuchte, teilte mir mit, es lasse
sich noch manchmal ein unerklärliches Klopfen und Unruhe
hören, aber es sei jetzt „nicht mehr so streng* wie früher.
Damals sei das Klopfen oft so stark gewesen, daß er einmal
den Boden der oberen Stube brettern ließ, um gewiß
zu sein, daß nicht Mäuse oder Ratten die Ursache sein
könnten. Am schlimmsten sei es, wie er und seine Frau
versichern, um die Jahrhundertwende gewesen, vom 1. Oktober
1899 bis 1. Januar 1900. In dieser Zeit war der
Lärm einmal derart unerträglich, daß er mit seinem Knecht
aufstand und den Geist förmlich beschwor, seine Wünsche
kundzutun, man wolle nach Kräften sie erfüllen. Sofort
hörte das Klopfen auf und er freute sich schon, jetzt Ruhe
zu haben. Als er aber sein Zimmer betreten wollte, zog
sich der Lärm aufs neue vor ihm die Treppe hinauf und
nun entstand in der oberen Stube ein eigenartiges Geräusch,
wie wTenn jemand eine schwere Kiste auf- und abzöge.
Manche Dienstboten kündigten wegen der Spukereien den
Dienst, andere wieder hörten nichts. —

Eine hier in F. wohnende Dame, die Gattin eines
höheren Beamten, die sich durch ungewöhnliche Bildung
und klares Urteil auszeichnet, war mit ihren Kindern, einer
Tochter von 18 und pinem Sohn von 17 Jahren, Zeuge
einiger mystischer Vorfälle, über die ihre Tochter berichtet:

„In der Nacht vom vierten auf den fünften März 1914,
um */21 Uhr erwachte ich ganz plötzlich und hörte im
Nebenzimmer ein Geräusch, wie wenn jemand heftig den
Pfosten am Fußende des dort befindlichen Bettes reiben
würde. Ich hörte dies ungefähr zwei Minuten an, dann
stand ich auf, um den mir unerklärlichen Vorgang zu beobachten
. Und wirklich, kaum hatte ich mich erhoben, als
ich langsame, schlürfende Schritte — ausgehend von der
Türe durch das ganze Zimmer bis an das gegenüberliegende
Fenster — sich nähern hörte. Am Fenster angelangt, verstummten
die Sehritte für einige Augenblicke, um dann
stets bei der Türe von neuem zu beginnen. Dies wiederholte
sich ungefähr dreimal. Dabei hatte ich die Empfindung
, als ob jemand todmüde im Zimmer auf- und abginge,
— und das Gefühl der Anwesenheit einer dritten, aus einer
anderen Welt stammenden Person überfiel mich mit Macht.


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