Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 389
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Clericus: Magicon

389

Infolgedessen wurde es mir so unheimlich, daß ich das
elektrische Licht einschaltete und vorsichtig die Türe zum
Spukzimmer öffnete. In breiten, hellen Streifen drang das
Licht in das dunkle Zimmer, aber trotzdem hörten die
Phänomene nicht auf. Am Schreibtisch begann nun ein
Rücken sämtlicher Gegenstände: das Tintenglas wurde geöffnet
und wieder geschlossen, die Bücher- und Federhalter
hin- und hergeschoben und zum Schlüsse die schwere elektrische
Lampe in die Höhe gehoben, das heißt, man hörte
das entsprechende Geräusch; denn das Zimmer selbst zu
betreten getraute ich mir nicht. Das hatte nur ein paar
Augenblicke gedauert; hierauf folgten einige Momente der
Ruhe, bis sich neue Phänomene einstellten. Jetzt ließ sich
nämlich ein Lärm vernehmen, als ob etwa tellergroße,
dünne Blechstücke von einer Zimmerecke mit Wucht in die
andere geschleudert würden, erst nur in dieser Richtung,
dann kreuz und quer. So dauerte es vielleicht drei Minuten
mit stets wachsender Heftigkeit, bis mein in dem Zimmer
schlafender Bruder durch den Lärm erwachte und ebenfalls
sofort Licht machte, worauf die Phänomene mit einem Male
endeten."

Die Dame berichtete dann noch einen zweiten Vorfall:

„Es war in der Nacht vom 23. auf 24. Januar, als ich
um Mitternacht durch ein ganz merkwürdiges Geräusch geweckt
wurde. Es war ein, klägliches, ziemlich lautes Wimmern
, das sich mit kurzen Unterbrechungen vier- bis fünfmal
wiederholte und einer hohen Frauenstimme ähnlich
war. Zuerst frug ich nun meine Mutter, die im Nebenzimmer
schläft, in dieser Nacht aber schon lange wach gewesen
war, ob sie mich vielleicht gerufen habe. Sie verneinte
das und frug zugleich mich, ob nicht ich ihr gerufen
habe. Während wir beide noch sprachen, ertönte der Ruf
abermals und ertönte noch einmal laut und vernehmlich,
als ich bereits Licht im Zimmer gemacht hatte. Das Auffallende
bei dem Phänomen war, daß meine Mutter und ich
zu gleicher Zeit das Schreien vernahmen, jedoch in zwei
verschiedenen Zimmern an je einem anderen Platze. Dieses
Phänomen aber ließ keine Furcht oder Angst in uns
zurück, sondern wir blieben beide ganz ruhig und ohne Erregung
dabei."

Die Dame ist geneigt, jene Phänomene in Beziehung
zu setzen mit dem unmittelbar vorher erfolgten Tode zweier
Personen, die zu ihrer Familie in Beziehung standen. —

Über ein merkwürdiges Vorgefühl, wie es in den
Annalen des Okkultismus nicht zu den Seltenheiten gehört,
berichtet mir Frau Hauptlehrer S. R., die den Lesern


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