Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 391
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Clerieus: Magicon.

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gar nicht erwacht war und mit dem Ausblasen des Lichtes
gar nichts zu tun hatte/

Ich selbst habe in meinen „Beiträgen zur Geschichte
des Pöschlianismus**) über einen solchen Fall von Vorgefühl
und von Telepathie berichtet, den der österreichische
Pfarrer Posch 1 in seiner Autobiographie, die im
Linzer Diözenarehiv niedergelegt ist, schildert. Dieser tief
fromme und gewissenhafte Priester hatte als Kaplan zu
Braunau in der Osterzeit 1804, also gerade in einer Zeit,
wo ein Geistlicher am schwersten abkommen kann, den
starken Drang, seine in Böhmen wohnende Mutter zu besuchen
. Die Reise dahin war sehr mühselig; denn die
Wege waren noch tief verschneit und er mußte viele
Stunden teilweise bis an die Kniee im Kot und Schneewasser
waten. Hocherfreut empfing die betagte Mutter
ihren priesterlichen Sohn und begleitete dann den Scheidenden
noch eine Strecke Weges. Sie sah ihm so lange nach,
als sie ihn noch mit den Augen erreichen konnte, und
äußerte dann zu ihren Angehörigen: „Nun will ich gern
sterben, weil ich nur meinen Sohn noch einmal gesehen
habe." Acht Tage darauf wurde sie krank und starb nach
weiteren acht Tagen in der Nacht um J/22 Uhr. Der Tod
der Mutter ward Pöschl genau zur selben Stunde in einem
Traumgesicht kund. Es erschien ihm nämlich „die Mutter
in ihrer gewöhnlichen Gestalt, aber von der anderen Welt
kommend und sah mich 'an. Ich fragte ganz hastig:
„Mutter, wie geht es?" Ich verstand: „in der anderen
Welt;'' darauf machte sie eine sehr ernste, aber nicht
fürchterliche Miene, worauf ich sogleich erwachte und die
Stadtuhr zwei Viertel und nach einer halben Stunde 2 Uhr
schlagen hörte, weil ich nicht mehr schlafen konnte, indem
ich über dies Phänomen ernstlich nachdachte." Nach zwei
Tagen erhielt er die Nachricht, daß die Mutter in der
Nachricht vom 1. auf den 2. Mai 1804 früh '/82 Uhr verschieden
sei. Nun sei es ihm klar geworden, warum er
*iinen so starken Drang gefühlt habe, die Mutter zu besuchen
und alle Hindernisse zu überwinden. —

In den „Lebenserinnerungen eines deutschen Malers*
von Ludwig Kichter (5. Auflage 1887) lese ich, wie
dieser edle und gemütvolle deutsche Maler ebenfalls Zeuge
eines okkulten Ereignisses wurde, das in die Jugendjahre
Richters in Dresden fällt. Der mit Kiehter's Yater eng
befreundete Dresdener Maler Zingg war vor seiner Abreise
.zur Ostermesse nach Leipzig von einem Beamten, der sich

*) Im „Archiv für Geschichte der Diözese Linz'' 1907.


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