Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 396
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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396 Psychische Studien. XLI. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1914 >

schaft so die Offenbarungen des Geistes von oben nach
unten verfolgt und das Leben, wie den lebendigen Stoff
durchschritten haben würde, wäre sie auch von Fall zu Fall
zu der leblosen Materie gelangt und würde sich jede plötzliche
Überraschung erspart haben und heute nicht aus der
Fassung geraten sein. Sie würde den Versuch gemacht
haben, auf diesen neuen Gegenstand ihre Disherigen Methoden
anzuwenden, und sie würde dabei nicht auf ihre
Rechnung gekommen sein, ebenso wenig wie heutzutage
mit dem Berechnungs- und Maß verfahren betreffs der
geistigen Dinge etwas zu erreichen ist. Die Stoffwelt und
nicht die des Geistes wäre für uns das Geheimnisvolle gewesen
. Dann vermute ich aber, daß in einem unbekannten
Lande — in Amerika beispielsweise, aber in einem von
Europa noch nicht entdeckten Amerika — sich eine unseres
heutigen Wissenschaft identische Wissenschaft entwickelt
haben würde mit samt ihren mechanischen Anwendungen.
Da hätte es denn von Zeit zu Zeit vorkommen können, daß
Fischer, die an der Küste von Irland oder Schottland sich
zu weit in das offene Meer gewagt hätten, am Horizonte
ein amerikanisches Schiff entdeckt haben würden, das seltsamer
Weise mit größter Schnelligkeit dem Winde entgegengetrieben
wäre, was uns heute als ein Dampfschiff bekannt
ist. Sie hätten, zu Hause angelangt, erzählt, was sie
so seltsamer Weise zu Gesicht bekommen hätten. Allein,
frage ich, würde man ihnen geglaubt haben? Doch ohne
Zweifel nein! Man würde ihnen umsomehr Mißtrauen entgegengebracht
haben, als man klüger gewesen, indem man
doch tiefer in die Wissenschaft eingedrungen wäre, in eine
Wissenschaft, die aus rein psychologischen Tendenzen in
einem der Physik und der Mechanik geradezu hohnsprechenden
Sinne Aufklärung geschaffen hätte. Und was
wäre schließlich notwendig geworden? Man hätte zur
Gründung einer Gesellschaft wie die Ihrige schreiten müssen,
aber in diesem Falle hätte es sich um eine Gesellschaft
für physikalische Forschung gehandelt, und die hätte
dann zuvörderst auch nichts Anderes tun können, als die
Zeugen vorzufordern, ihre Berichte einer Pfüfung und einer
Kritik zu unterziehen und so die Echtheit jener „Erscheinungen
" festzustellen, nämlich der Erscheinungen von
Dampfschiffen. Da man nun jedenfalls vor der Hand auch
nur über die historische oder kritische Methode hätte verfügen
können, so wäre schwerlich der Skeptizismus derjenigen
aus dem Felde zu schlagen gewesen, die verlangt
hätten, einmal ein solches Dampfschiff zu erbauen und in
seinem Laufe vorzuführen, obschon doch die Existenz solcher


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