Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 404
(PDF, 179 MB)
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404 Psychische Studien. XLI. Jahrgang. 7. Heffc. (Juli 1914.)

Klugheit. Da nun die Selbstliebe alleiniger Herr der Welt
und somit Gott sein will, darum haben die Begierden zum
Bösen, welche Ableitungen von ihr sind, in sich das Leben
aus ihr, ebenso die Wahrnehmungen der Begierden, welche
listige Ränke, und ebenso auch die Lustreize der Begierden,
welche Böses, und die Gedanken derselben, welche Falsches
sind. Alle sind gleichsam Knechte und Diener ihres
Herrn und handeln nach jedem Winke von ihm, nicht
wissend, * daß sie nicht handeln, sondern nur getrieben
werden, und zwar von der Selbstliebe durch den Dünkel
eigener Einsicht. Daher kommt es, daß in jedem Bösen
vermöge seines Ursprungs die eigene Klugheit verborgen
ist. Daß auch die Anerkennung der Natur allein in ihr
verborgen liegt, kommt daher, daß sie das Fenster ihres
Daches verschlossen hat, durch welches der Himmel liinein-
scheint, und auch die Fenster der Seiten, damit sie nicht
sehe und höre, daß Gott allein alles regiert und daß die
Natur an sich tot und daß das Eigene des Menschen die
Hölle, und somit die Eigenliebe der Teufel ist, und so ist
sie bei verschlossenen Fenstern in Finsternis, und macht
sich da ihren Herd, bei welchem sie mit ihrer Genossin
sitzt und mit dieser einhellig für die Natur gegen Gott
und für die eigene Klugheit gegen die göttliche Vorsehung
vernünftelt.

Die letztere ist das göttliche. Wirken bei einem Menschen
, welcher die Selbstliebe entfernt; denn die Selbstliebe
ist, wie gesagt, der Teufel, und die Begierden und deren
Anreize sind das Böse seines Reiches, welches die Hölle ist.
Wenn diese entfernt ist, dann geht Gott ein mit den Neigungen
der Nächstenliebe, und öffnet das Fenster des
Daches und dann die Fenster an den Seiten und läßt ihn
sehen, daß ein Himmel ist und ein Leben nach dem Tode,
und eine ewige Seligkeit, und vermittelst des geistigen
Lichtes (Intuition) und der geistigen Liebe (Altruismus),
welche dann einfließen, läßt er ihn erkennen, daß Gott durch
seine Vorsehung alles regiert.

Das Zeichen, daß sie von Gott geführt werden, ist, daß
sie den Nächsten lieben. Diejenigen aber^ welche nur die
Natur und die eigene Klugheit anerkennen, sind wie die
Geister der Hölle, welche es verabscheuen, von Gott geführt
zu werden, und es lieben, von sich selbst geführt zu
werden. Wenn sie Große des Reiches waren, so wollen sie
über alles herrschen, ebenso wenn sie Oberhäupter der
Kirche waren; waren sie Richter, so verkehren sie die Urteile
und üben Herrschaft über die Gesetze aus; waren sie
Gelehrte, so verwenden sie die Wissenschaft zur Begrün-


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