Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 416
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0423
416 Psychische Studien. XLI. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1914)

gewissen Grade in Betracht kommt, solange nicht die
Kenntnis aller möglichen Schliche und Tricks eines genialen
Taschenspielers mit zu den unerläßlichen Bedingungen für
ein Avancement zu einem Ministerposten oder zum Professorentitel
erachtet werden. Nach den zu den „Imponderabilien
* gehörigen Eindrücken, die Prof. v. Ehrenfels von
dem ihm selbst und zweien ihm sehr nahestehenden, ihm
als absolut vertrauenswürdig bekannten Persönlichkeiten,
bekannten Freiherrn v. Schrenck-Notzing im Verkehr erhalten
hat — seine Publikation zu lesen hielt er nicht
für geboten!! —, glaubt er nun die Möglichkeiten 1, 2, 3,
allerdings für ausgeschlossen annehmen zu dürfen, aber
durchaus nicht die Möglichkeiten 4—6! Er zweifelt nicht
an dem Intellekt, am Wissen und an der subjektiven Ehrlichkeit
des Experimentators, hat aber auf Grund „persönlicher
Eindrücke der verschiedensten Art die stärksten
Zweifel an der objektiven Zuverlässigkeit seiner Berichte,
welche er auf geduldigem weißen Papier abdrucken ließ*.*)
Er bestreitet „als vorurteilsloser Philosoph* nicht die
logische Möglichkeit von Materialisationsphänomenen, da
er aber „selbst niemals dergleichen gesehen oder auch nur
zu sehen geglaubt", so fällt das ganze Gewicht einer eigenen
und der Erfahrung so vieler anderer Menschen gegen jene
Annahme in die Wage. Wenn man aber der ersten Grunci-
bedingung jeder ehrlichen Forschung: „Prüfet alles* zuwiderhandelt
, so muß sein entschiedenes Nein, mit welchem
er die letzte der ihm vorgelegten Fragen beantwortet, als
belanglos erscheinen. —

Auch der berühmte Wiener Psychiater, Professor Dr.
Freud, hielt es nicht für der Mühe Wert, sich einem
eingehenden Studium der fraglichen Probleme zu unterziehen
und beschränkt sich auf die kurze Erklärung: „Ich habe
dem Werke von v. Schrenck-Notzing keine besondere Aufmerksamkeit
geschenkt." — Um so vorteilhafter sticht davon
das von Dr. Gustav Harter, Spezialarzt für physikal-
diätet. Behandlung in Wien, abgegebene Gutachten ab, das

*) Diese sehr illoyale,weil rein persönliche und nicht einmal näher
begründete Verdächtigung eines ehrlichen und bisher gerade auch
in akademischen Kreisen allgemein anerkannten Forschers durch
nicht genannte „Kronzeugen" soll also eine streng sachliche Untersuchung
präziser Tatsachenberichte und eine genaue Prüfung alier
ihrer Einzelheiten ersetzen! Weiter kann man die Oberflächlichkeit,
bezw. Voreingenommenheit als graduierter und diplomierter „Bachverständiger
* wirklich nicht treiben! — Red.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0423