Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 427
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0434
Physik und Fakir.

427

wenigsten auch in ihrer vom reinsten Idealismus beseelten
literarischen Tätigkeit. Allen, die ihre ergreifenden Schriften
kennen, wird die begeisterte Heldin des Friedens unvergessen
bleiben *)

Physik und Fakir.

Unter dieser Uberschrift brachten die „ Münchn. Neuest.
Nachr. * (Nr. 176, vom 5. April er.) jüngst interessante
Erörterungen über das bekannte Fakirkunststück, mit
welchem sich s. Z. auch die „Psych. Stud.* eingehend befaßt
haben. Unter der Chiffre H. heißt es dort:

„Uns wird geschrieben: Der Verfasser der unter der
Uberschrift „Physik und Fakir* in Nr. 171 der „Münchner
Neuesten Nachrichten" erschienenen Notiz hat das bekannteste
, staunenerregende Experiment, dessen Wirklichkeit
von einer großen Anzahl einwandfreier Zeugen xmal nachgewiesen
wurde, nur zur Hälfte geschildert. Er schreibt:
„Auf einem freien Platze in der Mitte eines weiten Zuschauerkreises
legt der Zauberer ein gewöhnliches, starkes
Kletterseil sich in Ringen oder Buchten vor die Füße. Er
greift mit einer Hand ein Ende des Seiles; mit der anderen
hebt er das Kingbündel vom Boden auf und wirft es mit
kurzem Vor- und Rückwärtsschwingen mit starkem Ruck
nach oben, so daß die S.eilwindungen sich rasch nacheinander
lösen und strecken, bis das ganze Seil von der Hand
aus, die das Ende hält, frei und gerade in die Luft hinaufragt
.* Bis hierher entspricht die Beschreibung den meisten
Uberlieferungen dieses Experimentes. Es wird aber das
„Hexenwerk* von einem großen Teil der Augenzeugen
noch als weitergehend beschrieben, und zwar wie folgt:

*) Nachträglich erfahren wir noch, daß die Baronin am Sonntag
, 21. Juni, vormittags j/212 Uhr in ihrer Wohnung im Alter von
71 Jahren starb. Sie chatte sich einige Tage vorher erkältet und
niemand dachte an einen schlimmen Ausgang; als sie am Sonntag
Nachmittag ihr alter Freund, der Wiener Schriftsteller Balduin
Groller, besuchte, fand er sie tot vor. Von ihren Büchern sind noch
zu erwähnen: „Inventur der Seele", „Briefe an einen Toten", „High
Life' „Frühlingszeit", „Anthologie für erwachsene Töchter" und
„Babis siebente Liebe". Die Auflage ihres auch in vielen Zeitungen
abgedruckten Bomans „Die Waffen nieder!" hat längst eine
Million überschritten. Baronin Bertha v. Suttner hat ihr gesamtes
Vermögen, mit Ausnahme der Pflichtlegate, für Bestrebungen zur
Herbei tührung des ewigen Weltfriedens vermacht. Die Feuerbestattung
der Verstorbenen fand am 25. Juni in Gotha statt, wobei
die „Deutsche Friedensgeselisehaft" durch ihren Präsidenten,
die österreichische durch ibren Sekretär vertreten war. Möge der
von ihr ausgestreute edle Samen bald reichlich aufgehen! — B e d,

28*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0434