Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 430
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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430 Psychische Studien. XLI. Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1914.)

Die Skizzen des Künstlers gaben alles wieder, was im Bericht
steht. Die photographischen Bilder hingegen zeigten
nur den eifrig gestikulierenden Fakir und die Zuschauer,
wie sie je nach der Handlung bald nach oben, bald nach
unten blickten. Aber von dem Seil, vom Knaben, von den
blutigen Gliedmaßen usw. war nichts zu sehen. Diese Geschichte
ging durch alle Blätter, und seitdem taucht das
Geschehnis immer wieder als Tatsache auf. Der englische
Gelehrte R. Hodgson, der sich für okkultistische Phänomene
lebhaft interessierte, ging der Sache nach, da er in
Indien trotz aller Bemühungen nicht Zeuge des geschilderten
Kunststücks hatte werden können, und deckte die ganze
Geschichte als Mystifikation auf. Mr. „S. Ellmore" gab das
bereitwillig zu. —

Da auch andere Fakirkunststücke, soweit sie bisher
gelegentlich nachgeprüft werden konnten, sich als geschickte
Tricks erwiesen haben, so besteht kein Grund, ohne weiteres
derartigen wunderbaren Berichten Glauben zu schenken,
um so weniger, als es nach unserer jetzigen Kenntnis des
Hypnotismus, wie Lehmann hinzufügt, ganz unverständlich
wäre, wie ein einzelner Mann einen ganzen Zuschauerkreis
hypnotisieren und dieselbe Halluzination bei allen, und
zwar auch bei Leuten, die seine Sprache nicht verstanden,
hervorrufen konnte. Mit der Physik haben die Fakirkünste
in keinem Falle etwas zu tun." —

Endlich heißt es in Nr. 182 vom 9. April er.:
„Als letzter Beitrag zu diesem Thema sei noch folgende
Zuschrift veröffentlicht: „Zu den Mitteilungen über Fakirkunststücke
möchte ich noch einiges aus meiner Erfahrung
bemerken. Auf einer sechsmonatigen Studienreise in Indien
ließ ich keine Gelegenkeit vorbei, Schlangenbändiger, Zauberer
, Gaukler und auch Fakire zu sehen und zu beobachten
. Das Kunststück mit dem in der Luft verschwindenden
Seil sah ich nie, ich traf auch niemand, der
es selbst gesehen hätte, wiewohl ich überall und oft darnach
fragte.

Gehört hatten zwar manche Europäer davon, aber
Inder, die ich darnach fragte, wußten meist garnicht, was
das sein sollte. Betonen möchte ich bei diesem Anlaß, daß
alle derartigen Kunststücke, Zauberscherze, Schlangen-
bändigen, das bekannte Wachsenlassen eines Mangobaums
oder vielmehr -Strauchs, das ich oft in verblüffender Weise
mit angesehen habe, durchaus nicht von Fakiren, sondern
von Gauklern, herumziehenden Leuten ausgeführt werden,
die viel eher mit „Zigeuner* als mit „Frommer" richtig
bezeichnet werden.


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