Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 439
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Literaturbericht. 439

alles Seienden. Nur formell sei das biologische Prinzip der Vervollkommnung
, dem eben genannten Grundgesetz der steigenden
urbildlichen Gestaltung, kongruent, denn Ursache und Zweck sind
nicht Eins; aber doch können diese beiden Prinzipien nicht ohne
Wechselwirkung sein. »Was ist jedoch das höchste Urbild wie Abbild
?* fragt der Verf., und er antwortet: „Offenbar die Person als
das sich seiner selbst bewußte Ich, und zwar dort Gottes, hier aber
firdisch) des Menschen*. Und diese Gedankenbahn weiterspinnend
fährt er fort: „Das höchste und herrlichste, weil wesensgleiche Ebenbild
Gottes aber ist Christus. Da aber Christus und der Vater
eins sind, so ist er als Gottes Ebenbild zugleich das Urbild.
Und nach und in ihm als unserem Urbild uns geistig und geistlich
zu formen, das gerade und allein ist das Geheimnis eines wahrhaft

flückiichen Lebens.* Diese wenigen Sätze enthalten den Kern der
debermann'schen Schrift, einer originellen und tiefdurchdachten
Arbeit, welche nicht verfehlen wird, das Interesse der Theologen
und suchender evangelischer Christen wachzurufen.

Freudenberg - Brüssel.

Arundale, Der Weg des Dienens. Leipzig, Theosophischer Kulturverlag
. 48 S. Preis 1 M.

In diesem kleinen Buche findet der Leser einige Winke in
bezug auf die Kunst des Dienens. Sie sind beherzigenswert, obgleich
meist durch die christlichen Bücher bekannt genug, manchmal
etwas fragwürdig. Ich will ein Beispiel anführen: „Stehe nicht
schüchtern zurück, wenn es einem Hilfsbedürftigen zu helfen gilt,
magst du ihn kennen oder nicht. Seine Hilfsbedürftigkeit läßt ihn
dein Bruder werden, aber deine Schüchternheit ist eine Form des
Stolzes, die ihn eines Helfers in der Stunde seiner Not beraubt*.
Ich weiß nicht, ob eine allzu große Demut und Bescheidenheit als
Stolz angesehen werden kann. Eher liegt die Gefahr nahe, daß
Stolz sich in einem selbstbewußten Aufdrängen zeigen könnte.
Zwischen beiden Extremen — wie sie einesteils viele sich der Heiligkeit
nähernde, andernteils viele Weltmenschen zu zeigen pflegen —
ist eine schöne Mitte, die sich allmählich durch den infolge vieler
Mißerfolge sich einstellenden Herzenstakt herstellen läßt.

Dr. Grävell.

Gertrud Bäumer, Die Frau in Volkswirtschaft und Staatsieben der Gegenwart
. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Berlin. Geheitet
5 M., vornehm gebunden 6.50 M.

Gertrud Bäumer ist eine der markantesten Erscheinungen der
Frauenbewegung. Sie hält sich frei von extremen Anschauungen
und Forderungen und prüft unbefangen die verschiedenen Strömungen
der heutigen Frauenfrage. Damit hebt sich ihr Buch weit aus dem
Kähmen dessen, was sonst die Literatur über die Bewegung hervorgebracht
hat, und wird zu einer eindringlichen soziologischen und
psychologischen Studie. Man wird sagen dürfen, daß ihre Arbeit
m vieler Hinsicht einen abschließenden Uberblick gibt, daß sie die
geistigen und sozialen Strömungen in ihren tiefsten Gründen zusammenfaßt
und mit einer bewunderungswündigen Klarheit eins aus
aus dem andern sich entwickeln läßt. Der entscheidende Ausgangspunkt
für die Umgestaltung des Frauenlebens, die heute jeder empfindet
, ist die Tatsache, daß die Hauswirtschaft sich enger zusammengezogen
und dabei ein Stück ehemals weiblicher Arbeitsleistung in
die Volkswirtschaft hinausgeschoben hat. Die Verfasserin untersucht
in ihrer geistreichen und überzeugenden Art, wie weit die
Notwendigkeit weiblicher Erwerbstätigkeit reicht, und welche
Wirkungen von dieser wirtschaftlichen Veränderung auf andere
Gebiete ausgehen: auf dasBecht, die Kultur, das öffentliche Leben.


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