http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0448
Psychische Studien.
Monatliche Zeitschrift,
vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des
Seelenlebens gewidmet.
41. Jahrg. Monat August. 1914.
I. Abteilung.
Historisches und Experimentelles.
Dr. von Schrenck's „Teleplasma".
Von Josef Peter, Oberst a. D. (München).
Das von Dr. von Schrenck-Notzing jüngst in
den wissenschaftlichen Okkultismus eingeführte „ T e 1 e -
plasma" hat von mancher Seite Widerspruch gefunden.
Unter anderen hat besonders Dr. Alzona, ein hervorragender
italienischer Forscher, Mitarbeiter von „Luce e
Ombra", in dieser Revue*) gelegentlich einer eingehenden
und wohlwollenden Besprechung des großen Werkes von
Dr. v. Schrenck über die Materialisationsphänomene gegen
eine Theorie des Teleplasma wiederholt Stellung genommen
.
Dr. Alzona nennt diese Theorie „ einfach" und
sagt u. a.:
„Nehmen wir als bewiesen an, daß aus dem Körper
des Mediums eine Substanz x emaniert, welche fähig ist,
unter dem Einfluß des hypnotischen Zustandes und latenter
Bilder und Erinnerungen, die deutlich im Gedächtnis des
Mediums eingegraben sind, verschiedene Handformen,
Finger, Glieder, unvollständige Gesichter und solche, welche
vollendet modelliert sind, zu bilden, auch ganze Phantome,
mit weißen Grabgewändern bekleidet (oder auch mit gewöhnlichen
Kleidern und Krawatten nach der Mode und
mit Augengläsern, wie wir sie in einigen Photographieen Dr.
v. Schrenck's beobachten). Aber wie kann diese rätselhafte
Substanz je derart verschieden sein in ihrer Art, daß sie
z. B. Haare erzeugt, welche in Farbe und mikroskopischer
*) „Luce e Ombra* 1914, März.
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