Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 435
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0452
Peter: Dr. v. Schrenck's „Teleplasma".

435

Individumms: das Bild und die Erinnerungen werden vom
Medium durch Prozesse der supranormalen Perzeption gelesen.

3) Die außerordentliche Fähigkeit, die ausnahmsweise
nur sehr wenigen Medien eigen ist, das eigene strahlende
Effluvium nach einem in supranormaler Weise aufgenommenen
und in den eigenen Gehirnzentren registrierten
Modell plasmatisch zu gestalten; dies Modell würde im
Traume wieder hervorgerufen und ihm dann durch einen
fortgesetzten Prozeß successiver Anpassungen die Form
und der individuelle Charakter der „gerufenen* und suggerierten
verstorbenen Persönlichkeit gegeben/

Mr. de Fontenay, der kürzlich verstorbene Erforscher
des Okkultismus, glaubte unlängst in einer der von dem verstorbenen
Dr. Imoda mit dem Medium Linda Gazzera erhaltenen
Materialisationen dieideoplastische Reprod uktion des
Kopfes des hl. Johannes von P. P. Rubens (Louvre) zu erkennen
. Diese Identifikation würde sehr zugunsten der
teleplastischen Hypothese ins Gewicht fallen; das Medium
würde während der Sitzungen die in seinem normalen
Leben beobachteten und in seiner Psyche bis zum Beginne
des Trance latenten Bilder projizieren. Wenn man aber
ohne Voreingenommenheit die Photographie des Bildes von
Rubens und die Photographieen der Sitzungen mit Gazzera
vergleicht, dann wird es klar, daß die angebliche Identität
der zwei Bilder sich, wie Marzorati treffend geschrieben
hat, auf eine Ähnlichkeit mehr der Stellung und Haltung
(der „Attitüde*), als auf Charaktere der Physiognomie
reduziert. Man verlangt andere gewichtige Beweise zugunsten
der ideoplastischen Theorie, wenn man bedenkt,
daß oftmals die Identifikation lebender Individuen auf
Grund einer Photographie, auch sogar für die Spezialisten
des anthropometrischen Dienstes der Polizei, große
Schwierigkeiten bietet.

Ich bin überzeugt, daß, wenn man sich mit so oberflächlichen
Beweisen begnügt, man nicht nur einige, sondern
alle bis heute veröffentlichten Materialisationen in Photographieen
berühmter Gemälde oder in Bildern der
illustrierten Blätter erkennen würde. —

Um eine Hypothese der Teleplastik zu rechtfertigen,
ist es notwendig, nach dem Ursprung der mentalen Bilder
zu suchen, welche durch einen unbekannten psychischen
Prozeß nach außen projiziert werden, d. h. nach deren Ursprung
im normalen Leben, indem man die Beziehungen
studiert, welche zwischen jenen Bildern und dem Grade


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0452