Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 458
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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458 Psychische Studien. XLI. Jahrgang. 8. Heft. (August 1914.)

neue Möglichkeiten ihrer selbst; sie sucht, sie erzwingt sich
diese Möglichkeiten. Um sie zu erleben, dazu ist ihr jedes
Mittel willkommen. Gestalten um jeden Preis, das ist ihre
Losung. Warum sollte sie zögern, ihren Wunsch zu gestalten
, ihre Person werden zu lassen? Es ist ein Spiel
mehr für sie. Und sie hat am Spiele Freude. Die Gewalt
aber, die in ihrem Spiele liegt, die i?t es, die der Mensch
als Übermächtiges empfindet. In dieser Gewalt spürt er
etwas, das stärker ist als seine Begrenztheit, das Grenzenloses
will, er spürt Geist. Das Unfaßbare sich faßlich zu
machen, zerspaltet er den einen Geist in Geister. Das ist
sein Irrtum und sein Verhängnis. Ihn dem zu entreißen
gilt es. Denn nicht den Geistern haben wir uns zu beugen
— sie sind, was wir sind: Geschöpfe, und zwar Geschöpfe,
die wir schufen und fortfahren zu schaffen —: wovor wir
uns einzig beugen müssen, weil wir Wirker seines Willens
sind, wissend oder unwissend, das ist die eine unsichtbare
wirkende Kraft in allem Daseienden, Geist."

IL Abteilung.

Theoretisches und Kritisches.

Über wahre und falsche Moral mit Bezug
auf die natürliche Entwicklung.*)

Von Alois Kaindi (Linz a. D.).
(Fortsetzung von Seite 394.)

Was Swedenborg in etwas breiter, theologisierender
Weise hier schildert, ist der dem Bewußten des Mensehen
eigentümliche Grundtrieb, der Egoismus, und die ihm dienstbare
Erkenntniskraft, die Intelligenz, in ihrer Iso-

*) Im Juniheft war zu lesen: 8. 350 vorletzte Zeile: „einigermaßen
" anstatt „gleichmäßig* und S. 355, Z. 11 v. o.: „Dem
herrschenden Prinzip des (anstatt »als*) Egoismus gemäß.* — Das
in meinem Aufsatz vertretene Prinzip der gerechten Abwehr oder
Notwehr, das der christlichen und anderen Morallehren widerstreitet
, verficht übrigens auch Schopenhauer in seiner „Grundlage
der Moral*, wo er sich hierüber folgendermaßen äußert: „Wie ich
ohne Unrecht, also mit Recht, Gewalt durch Gewalt vertreiben
kann, so kann ich, so mir Gewalt abgeht oder es mir bequemer
scheint, es auch mit List. Ich habe also in den Fällen, wo ich ein
Recht zur Gewalt habe, es auch zur Lüge, so z. B. gegen Räuber
und unberechtigte Gewalttätiger jeder Art, die ich demnach durch


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