Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 470
(PDF, 179 MB)
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470 Psychische Stadien. XLI. Jahrgang. 8. Heft. (August 1914.)

gewöhnliche Willenskonzentration, die
sieh auch außerhalb des Körpers auszuwirken vermag, dann
läßt sich eine wissenschaftliche Erklärung für diese, wie
für eine Reihe anderer „spiritistischer Phänomene" vielleicht
wie folgt formulieren: „In einem Zustand, wo alle Sinneswahrnehmungen
ausgeschaltet zu sein scheinen, gelingt es,
die Seelenkraft so zu konzentrieren, daß sie — ähnlich wie
bei der drahtlosen Telegraphie der elektrische Strom den
Draht verläßt und im freien Räume sich einen anderen
Leiter sucht (feuchte Luftströme), um schließlich im fernen
Empfänger die bestimmte Wirkung auszulösen — über ihre
normalen Leitbahnen, die Nerven, hinaus ausstrahlt und
eine andere Substanz zu ihrer Weiterleitung dienstbar
macht, um zu dem Gegenstand zu gelangen, den sie beeindrucken
soll. Die ßeeindruckung kann sowohl darin
bestehen, daß ein physikalischer Körper, z. B. ein Tisch,
aus seinem Gleichgewicht gebracht oder ein Einfluß auf
den Vorstellungsbesitz eines anderen Menschen ausgeübt
wird. Der Zustand, in dem diese nervenlose Willenssendung
in Kraft tritt, kann durch Auto- oder Fremdsuggestion
künstlich hervorgerufen werden. Er ist meist an eine besondere
Veranlagung gebunden, die wie jedes Talent durch
systematische Schulung gesteigert werden kann. Er tritt
jedoch auch spontan von selbst ein bei heftigen Gemütserregungen
(Unfall, Agonie) und erzeugt dann die sogenannten
Anzeichen, Ahnungen, Anmeldungen, Gesichte
usw.* *)

Mit diesem Satze würde allerdings das Gehirn aus
seiner Stellung als Sitz der seelischen Fähigkeiten verdrängt
, aber nur scheinbar, denn der Begriff „Seele* wird
in naturwissenschaftlichem Sinne anders bewertet. Das Gehirn
behält dagegen seinen Anspruch als Sitz des Bewußtseins
. Der physikalische Vorgang des Tischrückens, der
Klopftöne usw. würde als ein auf derselben Basis vollzogener
erkannt, wie er nach den für alle anderen mechanischen
und akustischen Naturgesetze giltigen Bedingungen
sich vollzieht. Nur die Energieart, die den Anstoß zur
Bewegung und zum Tönen liefert, ist noch solange hypothetisch
, bis es gelungen ist, auch diese durch praktische
Experimente in ihrer Wirksamkeit scharf zu umgrenzen.

*) Die Begründung des Satzes, wie überhaupt die Frage seiner
Möglichkeit auf Grund bekannter Experimente sei einer besonderen
Arbeit vorbehalten.


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